Insellösung nicht zukunftsfähig

De-Mail-Start ist überfällig

27. August 2012, 10:30 Uhr | Folker Lück
Das Thema DE-Mail wird heftig diskutiert (Foto: BMI)

Mit dem Start der De-Mail auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin wollen die Deutsche Telekom und 1&1 eine lange verzögerte Ankündigung endlich realisieren und den digitalen, verifizierten Briefverkehr damit initialisieren. Dabei müssen sie einige Hürden überwinden.

So ist laut dem DVPT e.V. die Frage, ob die beiden Provider den Imageschaden durch den überhasteten Frühstart der Post AG mit dem E-Postbrief wieder wettmachen können. Zugleich begegnen den beiden Unternehmen inzwischen am Markt eingeführte Wettbewerbsprodukte im Geschäftskundenbereich wie z.B. von Regify, Itella oder Mentana Claimsoft, sowie der inzwischen über das Steuervereinfachungsgesetz 2011 mögliche vereinfachte Versand elektronischer Rechnungsstellung.

Enttäuscht zeigt sich Elmar Müller, Vorstand DVPT e.V. (Deutscher Verband für Post,Informationstechnologie und Telekommunikation) über den Preis für das De-Mail Standardprodukt von 39 Cent bei maximal zehn Megabyte. Dieser Preis dürfte vor allem für das digitale End to End Produkt nicht das letzte Wort sein, ist der Experte überzeugt. Als Hybridversion sei der Preis angemessen und zwinge sicherlich ihrerseits die Post AG zur Nachbesserung ihrer Preise.

Wichtig sind nach Ansicht des ältesten europäischen Postbenutzerverbandes zwei Voraussetzungen für den Erfolg des digitalen Postverkehrs: Zum einen müssen Anreize geschaffen werden die vor allem den Verbraucher bewegen sich registrieren zu lassen. Der Bundesbürger verschickt zwar jährlich im Durchschnitt nur noch rund acht Briefe ist aber umgekehrt im Jahr Empfänger von rund 240 adressierten Briefen.

Zum anderen ist die DE-Mail laut DVPT nur dann sinnvoll, wenn es sich dabei nicht wie bisher um eine deutsche Insellösung handelt. Insoweit trifft es sich gut, dass die Digitale Agenda der Europäischen Kommission in der aktuell in Brüssel verhandelten neuen Verordnung einer grenzüberschreitenden Verwendung elektronischer Signaturen für eine effektive elektronische Identifizierung im digitalen Binnenmarkt vor dem Abschluss steht. Im Rahmen des EU-Projektes »STORK« beteiligen sich 17 Mitgliedstaaten.


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