Mit der Erprobung des autonomen Bus-Shuttles und des LKW-Platoonings, nimmt die Deutsche Bahn den Konkurenzkampf mit Uber und Co auf. 2017 soll das erste Pilotprojekt im öffentlichen Verkehr starten.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Rüdiger Grube, und der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt haben in Berlin ein neues Testfeld der Deutschen Bahn für autonome Busverkehre vorgestellt. Auf dem »Euref«-Campus in Berlin-Schöneberg erprobt die DB gemeinsam mit dem Forschungszentrum »InnoZ« in den kommenden Monaten einen autonomen Buslinienbetrieb mit einem Prototyp-Fahrzeug des Startups Local Motors. Seit Oktober läuft ein ähnlicher Test in Leipzig auf dem Gelände von DB Schenker mit einem Fahrzeug der Firma EasyMile. In beiden Fällen können Mitarbeiter des Unternehmens die Buslinie im Alltag nutzen. So sollen Fahrzeugtechnik und Betrieb unter möglichst realen Bedingungen getestet werden. Schon im Jahr 2017 sind die ersten Pilotprojekte im öffentlichen Raum geplant. »Mit unserem Testbetrieb wollen wir demonstrieren, dass wir unser großes Knowhow als Mobilitätsanbieter bereits heute mit neuen Technologien so bündeln können, dass der Kunde davon profitiert« sagt der DB-Vorstandsvorsitzende.
Die Testbetriebe sind der Auftakt verschiedener Projekte zum autonomen Fahren bei der Deutschen Bahn, denn auch bei der Entwicklung vernetzter LKW-Kolonnen, dem sogenannten Platooning, arbeiten DB Schenker und MAN bereits gemeinsam an einer Erprobung im Echtbetrieb. 2018 soll ein LKW-Platoon auf der A 9 zwischen den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg unterwegs sein. Im zweiten Schritt ist der Einsatz autonom fahrender LKWs auf dem Nürnberger DB Schenker-Werksgelände vorgesehen.
Die DB will dabei autonomes Fahren als Teil der Digitalisierung in drei Feldern angehen: An der Kundenschnittstelle, bei allen unterstützenden internen Prozessen sowie mit der Entwicklung neuer datenbasierter Geschäftsmodelle. Dafür investiert das Unternehmen bis 2018 rund eine Milliarde Euro und hält zusätzlich 50 Millionen Euro zur Startup-Förderung bereit. Wichtig findet das auch Verkehrsminister Dobrindt: »Deutschland muss Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge sein. Das gilt auch für den öffentlichen Verkehr und den Güterverkehr.«