Verschiebung im Games-Markt

Deutschland spielt auf ­Smartphones und Tablets

21. Mai 2015, 7:39 Uhr | Stefan Adelmann
Foto Kzenon - Fotolia

Der deutsche Markt für Computer- und Videospiele verändert sich. Besonders Browser-Games und mobile Spielekonsolen verlieren deutlich an Boden, Smartphones sowie Tablets sind hingegen die Devices der Stunde.

Games sind in Deutschland weiterhin angesagt und sorgen für ein anhaltendes, wenn auch nur leichtes Wachstum des Marktes. Wie eine Prognose des Game Bundesverbandes e.V. in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von Newzoo aufzeigt, steigen die Umsätze mit Computer- und Videospielen 2015 um 2,3 Prozent auf 3,27 Milliarden Euro. Zwar spricht der Verband unter Einbeziehung der Inflation von einem stagnierenden Markt, viele wachsende Bereiche würden jedoch »Raum für weiteren Optimismus der wachstumsverwöhnten Branche« bieten.

Diesen Optimismus dürften jedoch nicht alle Entwickler und Publisher teilen. Immerhin gibt es einige starke Rückgänge, besonders im Bereich der browserbasierten Casual Games. Boomten diese Spiele vor einiger Zeit noch enorm, sollen die Absätze 2015 um 18,2 Prozent einbrechen, was einem Rückgang von 31 Millionen Euro entspricht. Noch deutlicher fällt das Minus für mobile Spielekonsolen, sprich Handhelds, aus. Hier erwartet der Bundesverband einen Rückgang um 20,4 Prozent von 113 auf 90 Millionen Euro.

Mobile Device-Trend

Gleichzeitig gibt es jedoch starke Zuwächse in anderen Bereichen, was die voranschreitende Umstrukturierung des Marktes unterstreicht. Immer mehr Gamer spielen auf ihren Mobile Devices. So soll der Umsatz mit Tablet-basierten Anwendungen um 20,1 Prozent auf 220 Millionen Euro ansteigen. Zusätzlich sind auch Smartphones und andere Mobilgeräte wie beispielsweise Smartwatches immer beliebtere Plattformen für Spiele. In diesem Bereich erwarten die Analysten ein Umsatzwachstum von 11,4 Prozent auf 520 Millionen Euro. »Die aktuell von Game und Newzoo veröffentlichten Zahlen stellen ein Trendbarometer dar und zeigen gerade im Vergleich zum Vorjahr einmal mehr, in welchem Umbruch sich der Games-Markt in Deutschland und auch in der Welt befindet«, erklärt Thorsten Unger, Geschäftsführer des Bundesverbandes. »Die Herausforderungen sind für die Branche damit klar definiert.« Gerade für den Einzelhandel seien intelligente und innovative Vertriebskonzepte gefragt. »Potenziale liegen auch weiterhin in den mobilen Plattformen.« Die Analysten sprechen hier von einem Technologiewechsel und einer »wohl nicht rückgängig zu machenden Marktverschiebung.«

Zusammengerechnet liegen die Mobil Device-Umsätze damit nur knapp hinter dem klassischen PC-Markt, der 2015 mit einem Wachstum von 0,2 Prozent auf 850 Millionen Euro relativ stabil bleiben soll. Flaggschiff des deutschen Games-Marktes bleibt jedoch das Segment der Entertainment-Produkte, unter das Konsolen und andere TV-Plattformen sowie Vitual Reality-Geräte wie die Oculus Rift oder Sonys Project Morpheus fallen. Hier erzielt die Spielebranche einen im Vergleich zum Vorjahr relativ konstanten Umsatz von 1,45 Milliarden Euro.


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