Dark Souls hat eine neue Welle von herausfordernden Games angestoßen und schaffte den Sprung in den Massenmarkt. Jetzt tritt der Nachfolger den Dienst an und muss sich an hohen Ansprüchen messen lassen.
Dark Souls steht für eine kleine Revolution im Games-Markt. Immerhin schaffte es der Demon’s Souls-Nachfolger, herausfordernde Spiele wieder salonfähig zu machen. Dabei überzeugte das Action-Rollenspiel weniger mit hübscher Grafik, noch mit einer mitreißenden oder gehaltvollen Story. Beim Erschaffen einer einzigartigen Atmosphäre war Dark Souls hingegen ein Klassenprimus seines Fachs. Minimalistisch, individuell und vereinnahmend zeigte sich die mysteriöse Welt des Ausnahmetitels. Das überzeugte reihenweise Spieler – und katapultierte Dark Souls zu Recht von einem Geheimtipp in die Regale von Fachhändler und Retail-Ketten.
Eine Meisterleistung, betrachtet man den aktuellen Mainstream Games-Markt, der sich zu großen Teilen nach den Wünschen der Causal-Spieler richtet. Mit Dark Souls 2 bringen Publisher Namco Bandai und Entwickler-Studio From Software jetzt den neuen Teil der Serie, an dem sich Spieler die Zähne ausbeißen sollen.
Denn trotz einiger Vorabkommentare der Entwickler, Dark Souls 2 sei einstiegsfreundlicher, ist von einer Casualisierung nichts zu sehen. Lediglich das Tutorial zeigt sich etwas umfangreicher, leitet aber nur in die grundlegenden Funktionen des Gameplays ein. Wer mehr erwartet, wird enttäuscht – und das ist auch gut so. Denn ein großer Reiz von Dark Souls 2 entsteht abermals durch das Gefühl, sich alles selbst erkämpfen zu müssen. Fertigkeiten, Wissen, ein Gefühl für die Mechanik des Spiels. Das kann mitunter Stunden dauern und ungemein frustrieren. Letztendlich überwiegt aber der Wunsch, die stille und geheimnisvolle Welt zu erkunden, Geheimnisse zu lüften und allem voran: großen Bossen die Hölle heiß zu machen.
Das Kampfsystem hat nicht an Faszination eingebüßt. Etwas umständlich und schwerfällig mutet die Steuerung an, hebt damit aber die Herausforderung. Denn jeder Tastendruck muss sitzen und jede Bewegung stimmen. Sonst folgt schnell der virtuelle Tod. Und gestorben wird in Dark Souls 2 viel und gerne. Immerhin gehört das Ableben abermals zum Spielkonzept. Mit dem Tod schrumpft der Lebensbalken und emsig gesammelte Punkte (Seelen) gehen verloren. Der Spieler muss ganze Armeen aufs Neue bezwingen. Auch hier steigt der Frustfaktor enorm schnell, weicht aber ebenso flink dem Wunsch, sich der Herausforderung nicht geschlagen zu geben.