Die Aktionäre verprellt viel mehr die Investitionswut, welche die Samwer-Brüder und Rocket Internet an den Tag legen. Statt wie zu Beginn vor allem eigene Start-ups zu gründen, wird fleißig eingekauft. Nicht umsonst holte sich das Unternehmen nicht einmal ein Jahr nach dem Börsengang wieder frisches Kapital durch eine Wandelanleihe. Über eine Milliarde Euro wurde eingenommen, die schnell wieder investiert sein dürfte. Dem Wachstum wird die Profitabilität auch in nächster Zukunft untergeordnet, an Ausschüttungen an die Aktionäre ist gar nicht zu denken. Auch Amazon fuhr bereits einen ähnlichen Kurs und wurde dafür von den Anlegern abgestraft. Seit Anfang dieses Jahres aber rutschen die Ergebnisse aus dem roten Bereich, die Aktie steigt stetig. Auch die ehemalige Rocket-Tochter Zalando – mittlerweile eigenständig – hatte trotz hoher Marktanteile in der Vergangenheit oft Verluste geschrieben. Nach dem Börsenstart im Oktober sackte die Aktie kurz ab, nur um dann stetig anzuziehen. Dem zwischenzeitlichen Allzeittief von 17,10 Euro, nur eine Woche nach Aktienausgabe stand ein Rekord von 33,43 Euro am 20. Juli gegenüber. Aktuell hat sich das Papier bei 28 Euro eingependelt – sieben Euro über dem Ausgabewert.