Daneben bietet der Markt aber noch viel Raum für Produkte von Drittanbietern. So war die Einführung des Emulators »Parallels Desktop for Mac«, der in Europa von Software-Verleger Avanquest auf den Markt gebracht wurde, für den Fachhandel ein voller Erfolg. Mit dem Produkt lassen sich nicht nur verschiedene Versionen von »Windows« auf Intel-Macs virtuell ausführen, sondern auch andere Betriebssysteme wie »Suse Linux «, »OS/2«, »Solaris« oder »MSDos «. Nachahmer stehen bereits in den Startlöchern: VMware will in diesem Jahr eine neue Software veröffentlichen, mit der Mac-Nutzer außer »Windows« ebenfalls »Linux« oder »Solaris« auf ihren Rechnern betreiben können.
Während beim VMware-Angebot aber gerade einmal der Beta- Test begonnen hat, ist die Parallels- Software schon erfolgreich im Markt unterwegs. »Obwohl das Produkt noch recht neu ist, gibt es bereits ein sehr großes Interesse beim Fachhandel und bei Kunden «, berichtet Johannes Borm, Marketingleiter des Distributors Comline. »Wir haben Parallels seit Mitte September gelistet und schon jetzt haben 169 Fachhändler bei uns bestellt.« Auch Wolfgang Jung, Director Computer Systems & Displays bei Ingram Micro, bezeichnet Parallels als Favoriten unter den Dritt-Anbietern von Mac-Software. Alison Roberts, Director Corporate Channel bei Avanquest Deutschland, spricht von einer fünfstelligen Verkaufszahl, welche die Prognose weit übertroffen habe: »Innerhalb eines Quartals haben wir nach Stückzahlen mehr als das Doppelte von dem abgesetzt, was wir bei einem entsprechenden Windows- Produkt erwartet hätten.«
Die Parallels-Software ist für etwa 80 Euro erhältlich. Gegenüber Apples kostenlosem »Boot Camp« besteht der Vorteil darin, dass zum Wechsel des Betriebssystems kein Reboot erforderlich ist. Das ermöglicht schnelleres Arbeiten. Doch »Parallels Desktop for Mac« leidet nach wie vor an Kinderkrankheiten, vor allem bei der Druckerunterstützung und der Darstellung von 3D-Grafiken. Allerdings arbeiten die Entwickler bereits an einem Update, das einige der Mängel beseitigen soll. Zudem bietet die aktualisierte Version neue Features wie ein virtuelles DVD-Laufwerk oder die Unterstützung von USB 2.0 (bislang nur USB 1.1). In deutscher Sprache wird das Update voraussichtlich im Februar verfügbar sein.