6. Über 3.600 Defekte in einem Computersystem und Probleme bei der elektronischen Übertragung von Informationen führten dazu, dass im australischen Bundesstaat New South Wales 22 unschuldige Personen als kriminell deklariert und festgenommen wurden. Das fehlerhafte System kostete 54,5 Million Neuseeland-Dollar (über 31 Millionen Euro). Danach hagelte es Sammelklagen zu Schadenersatz wegen unrechtmäßiger Verhaftung und böswilliger Strafverfolgung.
7. Durch einen Software-Fehler erfassten und verschickten Finanzämter bei bis zu 600.000 deutschen Steuerzahlern falsche Lohnsteuerdaten. Dabei verwechselte die Software beispielsweise die Religionszugehörigkeit, löschte bisher gültige Freibeträge und vertauschte bei Ehepaaren die Lohnsteuerklassen »drei« und »fünf« miteinander. Nun soll die elektronische Lohnsteuerkarte nach insgesamt zwei Jahren Verspätung im Jahr 2013 eingeführt werden.
8. Brandgefährlichen Folgen musste sich ein japanischer Fahrzeughersteller stellen und knapp eine Million Autos zurückrufen. Die Ursachen waren unter anderem elektrische Fensterheber, die zu einem Brand führen konnten. Darüber hinaus rollten 26.000 Fahrzeuge durch einen Programmierfehler im Motormanagement wie von Geisterhand selbsttätig vor und zurück, sobald der Fahrer den Motor abwürgte. In Deutschland waren von diesem Fehler knapp 2.400 Autos betroffen.
9. Vertrauliche Einblicke in Bank- und Kundendaten erhielten Anwender durch einen Software-Fehler. Nach der persönlichen Anmeldung an einem neu eingeführten elektronischen Ticketsystem eines deutschen Logistik- und Reiseunternehmens, konnten nachfolgende Nutzer sämtliche Daten ihrer Vorgängers einsehen: von der Adresse über die Telefonnummer bis hin zur Bankverbindung.
10. Fehlerhafte Software behinderte die Armee im Kriegseinsatz: Eigentlich sollte der Einsatz eines 2,7 Milliarden Dollar (über zwei Milliarden Euro) teuren Computersystems der US-Armee durch Echtzeitinformationen zur Aufklärung und Überwachung beitragen und eine Analyse der Ist-Situation vor Ort liefern. Stattdessen behinderte es die an der Front kämpfenden Truppen in Afghanistan und im Irak: Das System schaffte selbst einfache analytische Aufgaben nicht und reagierte verzögert, sobald es mehrere Personen gleichzeitig nutzten. Besonders peinlich: Die Software war nicht kompatibel mit der bereits in der US-Armee existierenden.