Studie zu Vertriebsformen

Direktvertrieb nimmt zu

24. September 2019, 6:33 Uhr | Stephanie Jarnig

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Prognose ist mit Vorsicht zu genießen

Dies habe das Beispiel Spanien gezeigt: Als in dem EU-Staat Anfang dieses Jahrzehnts die Wirtschaft absackte und viele Menschen arbeitslos wurden, zog der Umsatz im Direktvertrieb kräftig an. Wenn ein Elternteil seinen Job verliere, springe das andere ein und fange an zu arbeiten, sagte der Experte. Da feste Jobs wegen der miesen Konjunktur dann schwer zu bekommen seien, wagten viele Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit.

Die hohen Erwartungen gehen einher mit der Absicht der Firmen, deutlich mehr Vertriebspartner ins Rennen um die Kundengunst zu schicken. Waren es 889.000 Direktvertriebler, so sollen es bis Ende dieses Jahres 918.000 sein. Danach soll es weiter nach oben gehen.

Die hohe Umsatzerwartung für dieses Jahr ist allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen, schließlich prognostizierten die Unternehmen in dergleichen Studie von vor einem Jahr für 2018 einen Anstieg von fünf Prozent - dann wurden es aber nur 0,2 Prozent. Warum die Prognose so deutlich verfehlt wurde? »2018 herrschte beinahe Vollbeschäftigung, daher fanden sich weniger selbstständige Vertriebspartner«, erklärt der Professor für Vertriebs- und Dienstleistungsmarketing.

Jochen Acker vom Bundesverband Direktvertrieb Deutschland sprach für 2018 von einer Phase der Konsolidierung. Der Direktvertrieb habe sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und beispielsweise Flagship-Stores eröffnet. Das seien »Investitionen, deren Früchte bald geerntet werden«. Solche Geschäfte arbeiten eng mit externen Vertretern eng zusammen - sie dienen eher als eine Art Schaufenster, wo der Kontakt mit Vertriebspartnern hergestellt wird.


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