Auch der TK-Spezialist Komsa aus Hartmannsdorf hat eine Geschäftseinheit für den Healthcare-Markt eingeführt und animiert seine Reseller zum Einstieg in das Business. »Betrachtet man die Alterspyramide in Deutschland, dann werden Produkte und Lösungen in diesem Umfeld immer wichtiger, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Umfeld«, ist Firmensprecherin Katja Förster überzeugt. Anhaltspunkte für Potenziale dieses Marktes sieht sie aber insbesondere in anderen Ländern. In den Vereinigten Staaten etwa zeigten sich die Menschen sogar bereit , Dienste zu buchen, die angebundene Hilfsdienste mobilisierten oder entsprechende Aktionen auslösten. Im Vergleich dazu stünde man in Deutschland noch am Anfang: »Die technischen Möglichkeiten sind noch nicht so bekannt, dass es eine ausreichende Durchdringung gibt. Nachgefragt werden insbesondere für Menschen mit Behinderung Lösungen, die mit einem Dienst oder einer entsprechenden Dienstleistung verbunden sind«, sagt Förster. Komsa setzt im gewerblichen Umfeld auf vernetzte Lösungen wie Notruf-Systeme, Alarmserver oder Lichtrufsysteme und spezielle Endgeräte für Krankenhäuser, Pflegeheime oder mobile Pflegedienste. Katja Förster sieht darüber hinaus auch im Consumer-Segment Absatzpotenziale: »Wir bieten ein umfassendes Portfolio für den Freizeit- und Sportbereich an, wie beispielsweise App-gesteuertes Zubehör.«
Der Hersteller MSI hat ebenfalls früh die Möglichkeiten in diesem Markt für sich und seine Reseller erkannt. Der Business Development Manager Dragan Stojinov empfiehlt den Resellern: »Händler finden bereits interessante Geschäftsmöglichkeiten, wenn Sie sich die Hardwareausstattung der Ärzte, Zahnärzte oder Krankengymnasten in Ihrer Umgebung ansehen und den Bedarf an neuer Hardware analysieren.« Außerdem gibt er zu bedenken: »Aktuell läuft die pflichtmäßige Umstellung auf die elektronische Gesundheitskarte und die digitale Patientenakte. Das weckt großen Bedarf nach passenden Lösungen.« Grundsätzlich halt Stojinov fest, dass der Healthcare-Markt nicht nur mit teuren zertifizierten Speziallösungen bedient werden müsse, sondern auch »mit preiswerter IT von der Stange«. »Die Einsatzmöglichkeiten sind mannigfaltig: Als Terminverwaltungs-PC im Empfangsbereich, als Eingabegerät für die digitale Patientenakte im Behandlungszimmer, als Steuerungs- und Wiedergabegerät von digitalen Röntgengeräten oder als Info- und Entertainment-Zentrale im Wartezimmer«, führt Stojinov aus. Laut dem MSI-Manager finden vor allem die hauseigenen All-in-One-Touch-PCs einen starken Absatz im Healthcare-Bereich. Darüber hinaus setzt MSI auf Kooperationen mit anderen Herstellern und Anbietern um komplette Lösungen anbieten zu können. Zum Beispiel biete man mit dem Tastaturen-Spezialisten Cherry fertige Pakete aus den eigenen All-in-One-Touch-PCs und medizinischen Tastaturen oder Krankenkarten-Lesegeräten an. Und mit La-Well, einem Anbieter von Patienteninformationssystemen, und Distributor Ingram Micro habe man eine einsatzfertige Info-Plattform für das Wartezimmer geschaffen.
Auch der Display-Hersteller NEC adressiert inzwischen diesen Markt mit einem umfassenden Angebot: »Die Verantwortungsbereiche für die IT-Ausstattung, etwa für die Radiologie, verlagern sich zusehends in die IT-Abteilungen, und liegen nicht mehr in den einzelnen Stationen eines Krankenhauses«, erklärt Sascha Stützer, Corporate Sales Manager Healthcare DACH bei NEC Display Solutions. »Somit erfolgt auch die Lieferung von Hardware nicht – wie es in der Vergangenheit noch gang und gäbe war – zusammen mit PACS-Systemen oder Ähnlichem, sondern vielmehr über den IT-Channel.« Der Hersteller setzt in seinem Angebot auf für die Medizin zugelassene Befund- und Betrachtungsdisplays, Office-Displays für die Administration und Projektoren sowie Großbildschirme, beispielsweise für den Einsatz im schulischen Bereich. »Alle Displays können mit einer einzigen und leicht bedienbaren Administrationssoftware zentral verwaltet werden«, sagt dazu Stützer.