Google Maps
Eine abgekartete Sache
Wie wäre es, einfach unerwünschte Orte von der Karte streichen zu können? Google Maps macht vor, wie das geht und die Kopfnuss macht sich Gedanken über eventuelle Vorteile.
Der Navigationsdienst Google Maps ist eigentlich eine feine Sache. Lediglich eine Internetverbindung ist nötig, dann kann sich der auf unbekanntem Terrain befindliche Autofahrer, Fußgänger und seit neuestem auch Radfahrer kostenlos und sicher ans korrekte Ziel bringen lassen. Das funktioniert – zumindest meistens – reibungslos. Deswegen vertrauen viele Nutzer dem Kartendienst fast schon ein bisschen zu sehr. Wie sonst ist die Klage einer Amerikanerin gegen den Suchmaschinen-Giganten zu erklären. Diese leitete rechtliche Schritte gegen Google ein, weil sie blindlings einer vorgeschlagenen Wanderroute gefolgt war. Als die nichtsahnende und arglose Frau eine auf der Route befindliche Bundesstraße querte, wurde sie von einem Auto erfasst. 100.000 Dollar wollte die naive Wanderin daraufhin wegen der »bleibenden körperlichen und emotionalen Schäden« von Google eintreiben. Schließlich hätte es keine Hinweise gegeben, dass die Strecke auch Gefahrenstelle beinhalte. Da Googles Kartendienst aktuell durch teilweise verschwundene Flüsse erneut in die Negativschlagzeilen geraten ist, stellt sich die Frage, ob unsere Kämpferin für Gerechtigkeit in Jesus-Manier auch durch die Donau gelaufen wäre – schließlich werden im Programm Teile des Flusses vom umgebenden Naturpark überdeckt. Oder hätte sie am Grunde der Rhône versucht, Genfer Souvenirläden ausfindig zu machen? Google Maps hatte auch hier beträchtliche Wassermassen unterschlagen und platzierte stattdessen einen Teil des Stadtzentrums an die entsprechende Stelle.
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