Ein guter Zeitpunkt, um wieder an Zukäufe zu denken: Das Ulmer IT-Haus Fritz & Macziol (FuM) will wachsen und wird in Kürze wohl seine Kompetenzen in der Softwareentwicklung stärken.
Im Hintergrundgespräch mit CRN deutete Heribert Fritz mögliche Akquisitionen an. »Wir haben ein kleines Unternehmen im Auge, das für unserer Softwareentwicklung eine prima Ergänzung wäre«, sagte der Gründer und CEO der FuM-Gruppe. Ganz autonom kann der Mitbegründer von FuM allerdings nicht entscheiden. Die Gruppe gehört seit Ende letzten Jahres zum französischen Bauriesen Vinci. Hier liegen denn auch der Business Plan und die Bilanzen des von Fritz favorisierten Kandidaten, der übernommen werden soll. Fritz hofft auf grünes Licht, »dann kann es sehr schnell gehen«.
Fritz hat wieder den Kopf für Zukäufe frei und befindet sich nicht mehr in der unliebsamen Position, selbst ein Übernahmekandidat und Spekulationsobjekt zu sein. Im Zuge eines Korruptionsskandals und horrender Verluste bei der niederländischen Baugruppe Imtech, an die Fritz 2006 verkauft hatte, musste der Konzern seine ITC-Sparte und damit die FuM-Gruppe unter dem Druck der Banken verkaufen. Für Fritz begann eine schmerzhafte, knapp 18-monatige Phase aufreibender Verhandlungen. Schließlich konnte die FuM-Gruppe als Ganzes an den französischen Imtech-Wettbewerber Vinvi verkauft und somit FuM vor der Zerschlagung gerettet werden (mehr dazu in der kommenden CRN an diesem Donnerstag).
FuM wurde zu Jahresanfang intern neu aufgestellt, was sich offenbar auszahlt. Die neue Aufstellung in Business Units mit jeweils Ergebnis verantwortlichen Leitern zeigt positive Wirkung. »Wir sind beim Umsatz im ersten Quartal 2015 um 19 Prozent gewachsen, das Ergebnis haben wir mehr als verdoppelt«, sagte Fritz gegenüber CRN. Absolute Zahlen nennt der 51-jährige Manager nicht. Zuletzt hatte FuM, ein wichtiger Partner von IBM, mit über 1.200 Mitarbeitern mehr als 400 Millionen Euro umgesetzt.
Ein ausführliches Interview über die Neuausrichtung und erstmals auch über die Umstände des Eigentümerwechsels der FuM-Gruppe lesen Sie in der Neuausgabe CRN am Donnerstag (7.Mai 2015).