Microsoft will sich diese Vorwürfe hingegen nicht einfach gefallen und kontert: In die Suchergebnisse von Bing würden über 1000 Parameter einfließen, weshalb es eine völlige Verzerrung darstelle, dass Google nur einen davon für seinen »Beweis« in den Vordergrund stelle. Und damit noch nicht genug setzt man gleich noch zum Gegenangriff auf den Marktführer an.
Nur um den eigenen Profit zu steigern lasse Google es bewusst zu, dass seine Benutzer mit Werbe-Spam überzogen würden, so der Vorwurf von Microsoft. Dabei sei laut Bing-Manager Harry Shum auffällig, dass rund 70 Prozent der Werbe-Seiten, mit denen Surfer beschickt würden, selbst Google-Werbung führen. Damit greift man Google an einer der empfindlichsten Stellen an. Noch einen Schritt weiter ging Microsoft-Sprecher Frank Shaw, der sogar mutmaßte, Google wolle mit den Anschuldigungen lediglich Aufmerksamkeit für den vermeintlichen Ergebnisklau erzeugen, um von laufenden Untersuchungen der Wettbewerbshüter abzulenken.
Die kritisierten Werbe-Maßnahmen sind eine der wichtigsten Möglichkeiten, um mit der Suche auch Geld zu verdienen. Microsoft hat hier klar Defizite, weshalb die Suchmaschine dort auch bisher ein Zuschussgeschäft ist. Während Google kräftig Geld mit der Suche verdient, investiert Microsoft mit aller Macht, um den Spitzenreiter ernsthaft angreifen zu können. Bisher allerdings mit mäßigem Erfolg. Somit sieht es ganz danach aus, als ob der Grabenkampf der Suchmaschinen in den nächsten Wochen in eine neue (unappetitliche) Runde geht.