Suchmaschinen: Google vs Bing

Google lockt Microsoft in die Such-Falle

2. Februar 2011, 10:23 Uhr | Lars Bube
Sinnlose anfragen führen zu den gleichen (manipiulierten) Ergebnissen: Zufall oder Schummelei?

Nachdem Google schon länger vermutet, die Konkurrenz von Microsoft benutze für die Trefferermittlung ihrer Suchmaschine Bing auch die Suchergebnisse des Marktführers, glaubt man diesen umstand jetzt durch eine Falle bewiesen zu haben. Microsoft wehrt sich gegen den Vorwurf und schießt scharf zurück.

Die beiden IT-Riesen Microsoft und Google liefern sich derzeit eine Schlammschlacht, von der mancher Hollywoodfilm noch einiges lernen könnte. Bereits seit einigen Monaten nährt Google immer wieder den Verdacht, seine Suchergebnisse würden auch von Microsofts konkurrierender Suchsoftware Bing genutzt, um die eigenen Treffer zu verbessern. Nachdem Microsoft dies stets abstritt, hat Google den Entwicklern im Dienste von Steve Ballmer jetzt eine perfide Falle gestellt, mit der bewiesen werden sollte, dass Bing im Endeffekt - zumindest zu einem wichtigen Teil - mit Hilfe von Google sucht und findet:

Nachdem die Google-Macher in den letzten Monaten gemerkt hatten, dass es besonders bei zwei Parametern der Suche eine unnatürlich hohe Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der eigenen Suchmaschine und Bing gab. Sowohl die zehn Top-Treffer, als auch das ganz oben präsentierte »beste« oder »treffendste« Suchergebnis fielen aus Sicht der Entwickler allzu häufig bei beiden Suchmaschinen gleich aus. Also manipulierte Google im Dezember kurzerhand seine Suchanfragen zu einige völlig abstrusen Anfragen wie »mbzrxpgjys« oder »hiybbprqag« und bat anschließend einige Mitarbeiter, zuhause auf Bing nach den Phantasiebegriffen zu suchen und die Treffer anzuklicken.

Nach nur knapp zwei Wochen führte das dazu, dass Bing für die Buchstabensalate die gleichen Treffer auflistete, wie auch die für diese Begriffe manipulierte Suchmaschine der Konkurrenz. Dies lies sich Google neben entsprechenden Screenshots auch durch den Blogger Danny Sullivan bestätigen, der als Koryphäe in Sachen Suchmaschinen gilt und die Geschichte dafür anschließend veröffentlichen durfte. Doch wie sollte Bing an den hochkomplexen Suchalgorithmus von Google kommen, der besser gehütet wird als das Rezept von Coca Cola? Google erklärt sich die verräterischen Übereinstimmungen damit, dass sowohl Microsofts Browser Internet Explorer, als auch die Bing-Toolbar möglicherweise Rückmeldungen über Suchanfragen und anschließend besuchte Seiten aus der Trefferliste an den Mutterkonzern schicken könnten, um den eigenen Algorithmus zu optimieren. Nach Ansicht von Amit Singhal, dem obersten Verantworltichen für Googles Algorthmus, erschummelt sich Microsoft damit einen Teil der Suchleistung von Google zur Nutzung für Bing.


  1. Google lockt Microsoft in die Such-Falle
  2. Microsoft wehrt sich und kontert

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