Dabei lassen sich Zahlen aus SAP- und Nicht-SAP-Systemen zusammenführen und vergleichen, so dass eine unternehmensweit integrierte Reporting-Lösung entsteht. Unternehmen wie Epson, Shell, Tommy Hilfiger und Unilever nutzen New Frontiers- Produkte, um aus ihren ERP-Anwendungen diejenigen Informationen zu ziehen, die zur Steuerung des Unternehmens notwendig sind.
Die Beispiele von Microstrategy und New Frontiers zeigen IDC zufolge, dass die Software-Giganten den BI-Markt trotz der Konsolidierung, die sich auch 2008 fortsetzen wird, nicht ganz allein unter sich aufteilen. Auch künftig werden sich Anwender nach Alternativen umsehen, um relevante Informationen aus der Masse ihrer Unternehmensdaten zu extrahieren. Laut den Analysten ist davon auszugehen, dass Anbieter wie SAP, IBM und Oracle nach einer Phase interner Aufräumarbeiten weitere Akquisitionsobjekte suchen werden, um ihr BI-Portfolio abzurunden. Doch bis dahin öffnen sich – etwa in Bereichen wie Search, Workflow oder Collaboration – immer neue Nischen, die von kleinen und innovativen Unternehmen besetzt werden. Das verleihe dem Information Management und Access-Markt, der BI als einen Teil einschließt, zusätzliche Impulse.
Bei den Großen stehen sich in Zukunft vor allem SAP und IBM gegenüber. Für IBM bedeutet die Cognos-Übernahme einen weiteren, klaren Schritt in Richtung Applikationsanbieter. Der ERPRiese SAP baut mit Business Objects seine Stellung als BI-Anbieter massiv aus. Dessen Erzrivale Oracle, der nach der Übernahme von Hyperion und Siebel (mit dessen analytischen Tools) auch in Deutschland Oberwasser bekam, wird durch das stringente Vorgehen von SAP und IBM wieder in die Defensive gedrängt. Und für das unabhängige Unternehmen SAS Institute wird die Situation angesichts der mächtigen Wettbewerber ebenfalls nicht einfacher.
Weiterhin ist zu erwarten, dass sich die Konkurrenzsituation zwischen IBM und SAP – trotz der engen Kooperation beider Anbieter in vielen Bereichen – weiter verschärft. Für Anwender und deren Dienstleister kommt es mehr denn je darauf an, eine klare BI-Strategie zu verfolgen. Der durch die Übernahmen angeheizte, turbulente Markt macht ihnen das aber nicht gerade leichter.