Microsoft schränkt Kompatibilität ein

Hardware-Zwang zu Windows 10

18. Januar 2016, 15:42 Uhr | Lars Bube
© artemegorov - fotolia

Microsoft will neue Prozessoren künftig nur noch mit Windows 10 unterstützen. Damit wird vor allem bei Unternehmenskunden der Druck erhöht, auf die aktuelle Generation des Betriebssystems umzusteigen.

Windows-Chef Terry Myerson hat in einem Blogbeitrag angekündigt, dass künftige CPU-Generationen von Microsoft und den wichtigsten Partnern nur noch mit Windows 10 voll unterstützt werden sollen. Das gilt sowohl für Intels kommende »Kaby Lake« und AMDs »Bristol Ridge« -Prozessoren, als auch für mobile SoCs wie die Qualcomm 8996-Familie. Aktuelle Prozessoren wie Intels Skylake-Generation, deren Business-Varianten kurz vor dem Start stehen, sollen hingegen auch auf vielen Geräten mit Windows 7 und 8.1 zumindest noch bis Juli 2017 Unterstützungs-Updates im Betriebssystem erhalten. Eine detaillierte Liste entsprechender Devices und Prozessoren will Microsoft gemeinsam mit wichtigen Hardware-Partnern wie HP und Lenovo in den nächsten Tagen veröffentlichen.

»Windows 7 wurde vor fast zehn Jahren entwickelt, bevor es x86/x64 SOCs gab. Damit Windows 7 auf neuen Chips laufen kann, müssen die Gerätetreiber und Firmware erst die Windows 7-Anforderungen an Interrupt-Verarbeitung, Bus-Unterstützung und Leistungszustände emulieren«, begründet Myerson begründet die kommenden Einschränkungen mit den technologischen Veränderungen bei Prozessoren in den letzten Jahren. Durch diesen Zwischenschritt könnten die Geräte nicht ihre volle Leistung bereitstellen und es würden Probleme in Bereichen wie WLAN, Grafik und Sicherheit entstehen, so Myerson weiter.

Mit dieser Ankündigung erhöht Microsoft vor allem für Unternehmen den Druck, auf Windows 10 zu wechseln. Zwar ist das Betriebssystem mit etwas über 200 Millionen aktiven Devices laut Myerson das Windows mit der am schnellsten wachsenden Installationsbasis und findet auch bei Unternehmen guten Anklang. Dennoch geht Microsoft und auch einigen Partnern der Wechsel noch zu langsam vonstatten. Immerhin hatte Microsoft das ehrgeizige Ziel ausgegeben, innerhalb von drei Jahren nach dem Start, also bis Mitte 2018, über eine Milliarde Geräte mit Windows 10 bestückt zu haben. Derzeit setzen allerdings noch immer viele Unternehmen Windows 7 ein, dessen erweiterter Support noch bis 2020 läuft, und bleiben selbst bei einem Wechsel auf Windows 10 ihrer alten Hardware treu.


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