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Mehr als Zwitschern

Aller guten Dinge sind drei

Autor:Markus Bereszewski • 30.6.2010 • ca. 1:25 Min

Während bei Twitter etc. die „Meformer“ in der Überzahl sind und die „Informer“ nur etwa 20 Prozent ausmachen, dreht sich dieses Verhältnis im Enterprise 2.0-Einsatz um. Eine qualitative Auswertung von fast 1000 Posts ergab, dass nicht ein einziger Beitrag privater oder banaler Natur war, sondern durchgehend Informationen mit klarem Bezug zur Arbeit ausgetauscht wurden. Im Vordergrund standen Status-Updates zu aktuellen Projekten, die Koordination von Zuständigkeiten und Informationsaustausch. Außerdem wurden Fragen gestellt und geklärt oder wichtige Fakten dauerhaft festgehalten. Damit bietet sich Enterprise Microblogging insbesondere für drei Aufgabengebiete an:

n Projektmanagement: E-mail-Kommunikation greift hier regelmäßig zu kurz – irgendjemand wird immer auf dem Verteiler vergessen oder verliert im Posteingang den Überblick. Arbeiten IT-Teams mit einem Microblog, wird die Kommunikation transparent für alle an einem zentralen Ort dokumentiert und durchsuchbar. Auch für später dazustoßende Mitarbeiter wird es so einfacher, nicht nur Inhalte, sondern vor allem die Meta-Kommunikation im Team nachzuvollziehen. Statusinformationen werden nicht mehr nur zu einem bestimmten Zeitpunkt (Meeting etc.), sondern ständig von allen Projektmitgliedern einseh- und nachvollziehbar. Mehrarbeit und Missverständnisse lassen sich so vermeiden.

n Vertrieb: Außendienstler fühlen sich besonders häufig von der Kommunikation im Unternehmen abgeschnitten. Die Informationsflüsse zwischen ihnen und den Internen wiederum bleiben Einzelströme, sprich: ihre Kollegen profitieren nicht davon. An den technologischen Möglichkeiten hapert es nicht, SmartPhones werden mehr und mehr zum Standard. Beispiel für Microblogging-Einsatz: Außendienstler können ihre Gesprächsergebnisse aus Kundengesprächen mobil und transparent dokumentieren und so die Schnittstelle zu anderen Abteilungen und ihrem Team herstellen. Das ermöglicht ihnen, besser auf Kundenanforderungen zu reagieren.

n Innovationsmanagement: Gerade hier gilt: „Time (to market) is money“. Viele Innovationen starten im Kleinen und überschreiten nie die Schwelle eines traditionell organisierten betrieblichen Vorschlagwesens. Weckt eine Idee, kurz in einen Microblog getippt, Interesse, kann Innovation in Microblogs mit einiger Dynamik vorangetrieben und entwickelt werden. Die niedrige Schwelle bei dieser Form der Kommunikation fördert eine innovative Arbeitsumgebung und, durch die Möglichkeit sich aktiv einzubringen, auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter.