Der Umsatz des Spielhändlers Gamestop schrumpft, der Verlust wächst. Bis Jahresende werden 180 bis 200 Läden geschlossen, doch das ist nur der Anfang. Der Kette zufolge stehen noch viel mehr Filialen vor dem Aus.
Zwar hatte Gamestop in den vergangenen Jahren und Monaten versucht, stärker auf Merchandising-Produkte zu setzen und durch die Umgestaltung einiger Stores »Spielekultur in der Nachbarschaft zum Leben zu erwecken«. Doch die Verschiebung des Marktes in Richtung Downloads macht der Kette weiter schwer zu schaffen. Im zurückliegenden Geschäftsquartal sank der Umsatz erneut um 14 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar. Der Verlust wurde auf 415 Millionen Dollar ausgeweitet, nachdem er im Vorjahreszeitraum noch bei knapp 25 Millionen Dollar gelegen hatte.
Bis zum Ende des Geschäftsjahres, das noch bis Anfang Februar 2020 läuft, sollen nun wie geplant zwischen 180 und 200 unrentable Filialen geschlossen werden – doch das ist nur der Auftakt für eine noch größere Welle an Schließungen. Geplant ist, so erklärte Finanzchef Jim Bell in einer Telefonkonferenz mit Analysten, künftig einen analytischeren Ansatz zu verfolgen, um Verkäufe und Profit zu bewerten. Er rechnet damit, dass in den kommenden zwölf bis 24 Monaten noch viel mehr Läden dichtgemacht werden müssen.
Gamestop betreibt mehr als 5.700 Shops in 14 Ländern. Die meisten Filialen würden positives EBITDA erwirtschaften, sagte Bell und versuchte mit Verweis auf das Weihnachtsgeschäft und die anstehende neue Konsolengeneration optimistisch in die Zukunft zu blicken.