Durch den Zukauf von Datenbankdiensten will IBM die Cloud-Plattform Bluemix für Software-Entwickler attraktiver machen. Marktforschern zufolge steht Cloud-Datenbanken ein rasantes Wachstum bevor.
Während das traditionelle Geschäft bei IBM schrumpft, wächst der Cloud-Bereich. Für eine nicht genannte Summe hat der IT-Riese nun das im Silicon Valley ansässige Start-up-Unternehmen Compose übernommen, um hier weiter anzuschieben. Die vor fünf Jahren gegründete und in Privatbesitz befindliche Firma bietet als Service im Internet quelloffene Datenbanken (Database as a Service, DBaaS) an: MongoDB, Redis, Elasticsearch, PostgreSQL und andere. Die Zielgruppe sind Entwickler, die Anwendungen für das Web oder für mobile Endgeräte programmieren. IBM wird die Assets in Bluemix integrieren, das hauseigene Angebot des Typs Platform as a Service (PaaS).
Der Markt für Cloud-Datenbanken wird Marktforschern zufolge bis 2019 ein weltweites Volumen von 14 Milliarden Dollar erreichen. Quelloffene Datenbanken spielen dabei eine wichtige Rolle. Entwickler können ihre neuen Anwendungen damit rascher und einfacher programmieren und erweitern als mit klassischen Unternehmensdatenbanken, die vielfältigen Administrationsbeschränkungen unterliegen. Derzeit gibt es mehr als 100.000 Datenbanken, die Compose für Anwender unterschiedlicher Art bedient: aus Einzelhandelsunternehmen, Marketing-Abteilungen, E-Commerce-Firmen und Bildungseinrichtungen.
»Das Datenbankangebot von Compose wird IBMs Bluemix-Plattform für die vielen App-Entwickler erweitern, die einsatzbereite Open-Source-Datenbanken suchen«, sagte Derek Schoettle, General Manager Cloud Data Services bei IBM. IBMs Cloud Data Services sind zusammensetzbare Dienste für Entwickler, die auf der Internet-Umgebung Bluemix laufen. Den Angaben des Anbieters zufolge ist diese Plattform in hohem Maße sicher und leistungsfähig, außerdem unterstützen DevOP-Mitarbeiter.
Kurt Mackey, Mitgründer und CEO von Compose, erwartet durch den Deal eine raschere Ausbreitung seiner Technologie. Compose bietet rund um die Uhr (24x7) DBaaS-Monitoring und -Management, Container-Technologie für schnelleren Einsatz, automatische Skalierung für vorhersagbare Performance, ferner Backup und Failover für unterbrechungsfreien Betrieb. Überdies lassen sich Daten zwischen verschiedenen Datenbanksystemen austauschen und verschieben.
Voriges Jahr hatte IBM bereits Cloudant übernommen, ein Unternehmen, das eine NoSQL-Datenbank im Internet angeboten hatte. CEO dieses Start-ups war Derek Schoettle. Außerdem unterstützt IBM bei den Cloud-Angeboten die quelloffenen Technologien CloudStack für Infrastructure as Service (IaaS) und Docker für Container.