Außerdem müssen für den BI-Einsatz Kennziffern festgelegt werden, um für das Unternehmen kritische operative Risiken permanent messen und verfolgen zu können. Beeinflussen einander einzelne Risiken, sollten Kennziffern zu Scorecards zusammengefasst werden. Nur so bleiben die Entscheider auch bei komplexen Gefahrensituationen stets am Ball.
Nicht unterschätzt werden sollte die Gestaltung und interne Durchsetzung notwendiger organisatorischer Prozesse flankierend zum BI-Einsatz. Verantwortungsbereiche müssen geklärt, unterschiedliche Nutzersichten etabliert und Workflows für Analysen, Reports und Überwachungsinformationen eingerichtet werden.
Diese Workflows wiederum müssen sicherheitstechnisch und organisatorisch abgesichert werden, damit sich nur berechtigte Personen der BI-Funktionalitäten bedienen können. Und: Die Nutzung der hoch strategischen BI-Plattform muss kontrollierbar sein. Dazu müssen sämtliche Zu- und Eingriffe auditierbar und bei Revisionsbedarf gezielt auszuwerten sein.
Mit dem Go-Live des BI-Systems ist die Arbeit nicht getan. Operative Risiken, die das Geschäft in der einen oder anderen Form gefährden können, ändern sich. Dadurch wandeln sich auch die Wechselwirkungen in angrenzenden Risikobereichen. Die bereits im Data-Warehouse hinterlegten Informationen reichen zur Erkennung, Überwachung und Beschreibung der neuen operativen Risiken nicht aus.
Demzufolge müssen die verteilten Datenbasen immer wieder nach ergänzenden Daten gesichtet werden. Der Kreislauf beginnt von Neuem: Daten bereinigen, bewerten, vereinheitlichen und zu Risikogruppen zusammenfassen. In der Folge müssen auch die definierten Kennziffern und ihre Anordnung zu Scorecards gegebenenfalls neu überdacht werden.
Nur mit der Etablierung eines solchen BI-Regelkreises funktioniert das BI-gestützte Management operativer Risiken über die Zeit verlässlich und lückenlos.
Generell gilt: Für das Etablieren und Führen der BI-Lösung müssen alle involvierten Instanzen – Top-Management, Fachabteilungen und IT-Ressort – an einem Strang ziehen.
Die strategische Initiative und Direktive in jeder Phase müssen hingegen von ganz oben, von der Unternehmensführung, ausgehen. Nur dann werden das BI-Projekt und der spätere BI-Einsatz von Erfolg gekrönt sein.