Bei aller Klotzerei - richtig ins Schwärmen gerät der Cloud-Chef erst, wenn er über die feinen Details seines Cloud Marketplace anlässlich einer Vorführung des zur »IM.Top«-Hausmesse gestarteten Systems sprechen darf. Im Frontend bietet der Marktplatz die gewohnt einfachen Zugangsvoraussetzungen eines Shop-Systems: Reseller gewinnen einen schnellen Überblick über das präsente Angebot und werden in unkomplizierter Weise bis zur Angebotsbereitstellung geführt. Aber Grum gefällt dieser Shop-Vergleich überhaupt nicht, da er die umfassende Komplexität des Systems verschleiere:
»Neben der Shop-Funktionalität umfasst unser System mehrere modulare Portale, die die komplette Abwicklung der Cloud Services-Bereitstellung über mehre Stufen ermöglicht.« Dies reicht von der Angebotserstellung und Provisionierung über die Auftragsabwicklung bis hin zur Rechnungsstellung sowie zahlreichen Business Intelligence-Funktionen. Dies alles erstreckt sich über mehrere Verwaltungsebenen für Reseller und Endkunden. Als besonderen Vorteil sieht Grum, dass die Partner alle Vorgänge über den Marktplatz vornehmen könnten. Dank des »Microsft CSP Advisor«-Status (siehe Kasten) könnten Partner beispielsweise einfach aus dem IM-System heraus, die notwendigen Bedingungen mit den Vertragspartnern festlegen und fortan auf einer Plattform arbeiten. Ingram Micro hat damit, zumindest in diesem Fall die schwierige Frage, wie die Systeme aller Betilgten automatisiert verbunden werden können, gelöst.
Der Distributor hat die Plattform in enger Kooperation mit Pilotpartnern entwickelt und könne laut Grum bereits einige Cloud-Pioniere vorweisen, die den Marktplatz aktiv nutzen. »Die breite Masse der Partner befindet sich noch in der Orientierungsphase und wir bieten ihnen mit unserer Lösung eine gute Möglichkeit, sich mit diesem Geschäftsmodell zu befassen.« Grum sieht das Cloud-Geschäft drei Monate nach seinem Start bereits »auf Plan« und erwartet künftig starke Zuwächse. Weil die deutschen Partner und ihre Kunden die Vorteile des Cloud Computing noch erkenn würden. Und weil Ingram Micro sein Angebot noch weiter entwickeln und ausbauen werde. So sollen zu den jetzigen Herstellern, unter anderem Microsoft und Acronis, alsbald weitere stoßen. Hinzu sollen weitere ergänzende ISV-Lösungen und Services kommen. Auch weitere Funktionen, wie etwa ein White Label-Marktplatz für Partner seien in Vorbereitung.