Betrugsprävention im Online-Handel

Internet-Betrug – Catch me, if you can

24. Juli 2019, 15:34 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Security Check im Hintergrund

Robert Holm ist Experte für digitale Betrugsprävention bei Arvato Financial Solutions
Robert Holm ist Experte für digitale Betrugsprävention bei Arvato Financial Solutions
© Arvato Financial Solutions

Kundenfreundlicher sind im Vergleich dazu im Hintergrund ablaufende Sicherheitsmaßnahmen. Hierzu gehören etwa der Check der Bonität des Käufers durch eine Auskunftei oder eine technische Lösung für die Identifikation. Hierbei kann quasi der »Fingerabdruck« eines Gerätes analysiert und wiedererkannt werden. Verdächtig ist es, wenn innerhalb eines kurzen Zeitraums über ein und dasselbe Gerät mit verschiedenen Identitäten Einkäufe getätigt werden. Auch schürt es Misstrauen, wenn Käufe innerhalb kürzester Zeit getätigt werden – denn insbesondere bei größeren Anschaffungen legt der Käufer die Ware nicht innerhalb von wenigen Sekunden in den Einkaufswagen und bestätigt sofort den Kauf. Vielmehr überlegt er und informiert sich umfangreich über die Anschaffung und potenziell verschiedene Ausführungen.

Ebenso kann die sogenannte »Behavorial Biometrics«-Technologie Verhaltensmuster von Käufern analysieren und wiedererkennen. Dazu zählen beispielsweise die Gewohnheiten eines Käufers, wie er sich auf einer Seite bewegt oder auf dem Smartphone tippt oder wischt. Anhand dieses Profils kann die Technologie erkennen, ob der Käufer wirklich der Inhaber eines Accounts ist oder es sich um eine fremde Person handelt. Weicht der Käufer von seinen Gewohnheiten ab, kann der Händler über einen anderen Kanal die Autorisierung für den Kauf einholen.

Ein weiterer interessanter Faktor, um Betrugsfälle zu vermeiden, ist die Wahl der möglichen Zahlarten. Das Problem hierbei: Je sicherer eine Bezahlungsart für das Unternehmen ist, desto umständlicher ist diese meist im Gegenzug für den Kunden. Auch hier gilt es für Online-Händler, das Für und Wider abzuwägen. Kunden könnten sich abwenden, wenn Händler plötzlich keinen Kauf auf Rechnung mehr anbieten – denn diese Zahlungsart ist noch immer sehr beliebt. So kann es für Online-Händler durchaus sinnvoll sein, alternative Maßnahmen zur Betrugsprävention zu nutzen, um dem Kunden auch weiterhin die Möglichkeit zu geben auf Rechnung zu bezahlen.

Generell ist es für Online-Händler wichtig, dass sie eine gesunde Balance zwischen dem positiven Einkaufserlebnis eines Kunden, den Kosten der Prävention und dem zu erwartenden Zahlungsausfall finden. Online-Händler sollten das Thema auf jeden Fall ernst nehmen. Mit der richtigen Prävention durch innovativem Betrugsschutz sollten sie im Stande sein, den Schaden durch Betrugsfälle stark zu reduzieren.

Der Autor:

Robert Holm ist Experte für digitale Betrugsprävention bei Arvato Financial Solutions und als Geschäftsführer der infoscore Profile Tracking Solution für die Digital Fraud Solution zuständig.


  1. Internet-Betrug – Catch me, if you can
  2. Immer ausgefeiltere Betrugsmethoden
  3. Auch Betrüger nutzen den technischen Fortschritt
  4. Hundertprozentigen Schutz gibt es nicht
  5. Security Check im Hintergrund

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