Ja, Nein, Vielleicht

Schweden zieht seine Ja-Stimme zurück. Es sollen Ungereimtheiten bei der Abstimmung bekannt geworden sein.

Es ist noch nicht zu Ende in Schweden. Nachdem sich der Schwedische Normungsverband (SIS) in dieser Woche dafür ausgesprochen hatte, das Dokumentenformat "Office OpenXML" von Microsoft als Internationalen Standard zu empfehlen, macht der Verband nun eine Rolle rückwärts. Als Grund gab der Verband an, es bestehe der Verdacht, dass ein Mitglied mehr als ein Mal gestimmt habe.

In Schweden war es Mitte der Woche zu Protesten gekommen, weil Kritiker von "OOpenXML" darauf hingewiesen hatten, dass an der Abstimmung mehrere von Microsoft bescheinigte Partner teilgenommen hätten. Die Kritiker gingen sogar so weit zu behaupten, Microsoft habe diesen an der Abstimmung teilnehmenden Unternehmen die Anmeldegebühr in Höhe von 2444 Dollar gezahlt.

Microsoft bat Firmen, an der Abstimmung teilzunehmen

Am 29. August, einen Tag vor der Bekanntgabe, dass sich Schweden der Stimme enthält, schrieb Microsoft-Manager Jason Matusow im Microsoft-Weblog, dass ein Mitarbeiter von Microsoft zwei Partnerfirmen angeschrieben habe und darum bat, sich an der Abstimmung zu beteiligen. Der Mitarbeiter machte die beiden Unternehmen darauf aufmerksam, dass sie die Anmeldegebühr selber zahlen müssten, stellte aber zusätzlichen Support und Marketingaktivitäten in Aussicht.

Stunden später schrieb laut Matusow der selbe Mitarbeiter eine weitere E-Mail an die Partnerfirmen, in denen er darum bat, die erste Nachricht zu ignorieren, da es sich um einen Irrtum handle. Das Management-Team von Microsoft in Schweden bekam die Sache mit und informierte die SIS, suchte nach Matusows Angaben den Dialog mit der Organisation, auch um klar zu machen, dass der Mitarbeiter auf eigene Faust gehandelt habe.

Ausdrücklich verwies Matusow darauf, dass es unvereinbar sei mit der Philosophie von Microsoft, bei solchen Abstimmungen Anmeldegebühren für Partnerfirmen zu übernehmen.