Der kalifornische Anbieter Jaspersoft hat seine quelloffenen Analyseprogramme so gestaltet, dass andere Unternehmen sie in ihre Softwaresysteme leicht einbauen können. Das rasante Wachstum hält an.
Das 2001 gegründete und in San Francisco ansässige Unternehmen Jaspersoft bietet Open-Source-Software für Berichte und multidimensionale Analysen auf Subskriptionsbasis an. Für Data Mining und Predictive Analytics lassen sich die quelloffenen R-Werkzeuge einbeziehen. Während die Tools im Segment Business Intelligence (BI) meist für den selbständigen Einsatz zur Auswertung kaufmännischer Daten konzipiert sind, hat sich dieses Unternehmen auf eingebettete Verwendungen ausgerichtet. Seine BI-Programme können in Softwaresysteme unterschiedlicher Art eingebaut werden: von ERP-Anwendungen über Systemmanagement-Produkte bis zu Spezialapplikationen etwa für RFID-Chips. Zu den OEM-Partnern gehören beispielsweise CA und Red Hat. IT-Abteilungen von Anwenderunternehmen diverser Branchen bauen die Jaspersoft-Werkzeuge in Individualsoftware ein, die sie für ihre Fachbereiche erstellen.
Brian Gentile, Chairman und CEO von Jaspersoft, ist überzeugt: »Analysefähigkeiten in Software einzubauen wird zur bevorzugten Weise, Business Intelligence zu nutzen.« Der Unternehmenslenker stützt sich auf Markterhebungen, denen zufolge der Weltmarkt für BI-Software rund 15 Milliarden Dollar groß ist. Davon entfallen rund zwei Milliarden Dollar auf den Embedded-Bereich, der mit zirka 13 Prozent überdurchschnittlich wächst.
Das Umsatzwachswachstum des Unternehmens hat laut Gentile in den letzten Jahren im Durchschnitt bei 40 Prozent gelegen. Etwa 60 Prozent der Umsätze kommen aus Nordamerika, 30 Prozent aus Europa und 10 Prozent aus dem Rest der Welt. Die Einnahmen des Anbieters resultieren zu rund 90 Prozent aus OEM-Abkommen.
Neben dem Direktvertrieb arbeitet der Software-Anbieter im Rahmen seines Partnerprogramms mit Channel-Unternehmen zusammen. Neben traditionellen Resellern, ISVs und SIs betrachtet Gentile auch Amazon als Channel. Der weltgrößte Cloud-Hoster bietet neuerdings im Rahmen der Amazon Web Services (AWS) und mit Bezug auf die Hadoop-Technologie Elastic Map Reduce die BI-Fähigkeiten von Jaspersoft auf Stundenbasis zur Miete an. Über AWS haben die Kalifornier bereits 500 Kunden gewonnen. Seit September steht die BI-Suite von Jaspersoft auch auf Microsofts Cloud-Plattform Azure zur Verfügung.
Die Werkzeuge sind ausgereift, doch die Entwicklung geht weiter. So wartet die neue Version 5.5 der BI-Suite mit besseren Visualisierungsmöglichkeiten auf. Ferner werden die Programme zur Datenintegration erweitert, um die Vielfalt an Datentypen berücksichtigen zu können, die unter dem Schlagwort Big Data in den Blick gerückt ist.