Von fehlender Lizenz bis Raubkopie

Jede vierte Software läuft illegal

1. Juli 2014, 10:42 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Nur noch« 24 Prozent

BSA-Präsidentin Victoria Espinel warnt Unternehmen und Anwender eindringlich vor den möglichen Folgen beim Einsatz unlizenzierter Software. (Bild: BSA)
BSA-Präsidentin Victoria Espinel warnt Unternehmen und Anwender eindringlich vor den möglichen Folgen beim Einsatz unlizenzierter Software. (Bild: BSA)
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Trotz dieser weiterhin sehr hohen Quote unlizenzierter Software sieht der Verband in diesen Zahlen jedoch eine positive Entwicklung – zumindest in den westlichen Industrieländern wie Deutschland. Immerhin sinkt die Quote hier langsam aber beständig ab, weshalb die BSA auch von »nur noch 24 Prozent« spricht. Noch im Vorjahr hatte die BSA 26 Prozent der neu installierten Softwarepakete in Deutschland als unlizenziert identifiziert. Der Hauptgrund für die verbesserte Lizenzierungsquote liegt laut der Studie in wachsenden Sicherheitsbedenken der Unternehmen, die aufgeschreckt durch die Datenskandale der letzten Jahre immer vorsichtiger werden. So befürchten 64 Prozent der Befragten zu Recht, dass sie mit unlizenzierter Software anfälliger für Hackerangriffe sind. Fast ebenso viele (59 Prozent) befürchten beim Einsatz unlizenzierter Software mögliche Datenverluste, beispielsweise durch fehlende Updates und Patches. Aber auch die zunehmende Auslieferung von Unternehmenssoftware über die Cloud oder als Apps sowie die Ermittlungserfolge der BSA gegen unlizenzierte Softwarenutzung tragen dazu bei, dass sich das Problem hierzulande abschwächt.

Diese Entwicklungen zeigen, dass hinter der unlizenzierten Softwarenutzung zwar oft, aber eben doch nicht immer, böse Absicht gepaart mit Geiz steckt. Gerade im Umfeld kleinerer und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland und Europa fehlen manchmal schlichtweg das Verantwortungsbewusstsein und die notwendige Manpower und Kompetenz für ein sicheres Lizenzmanagement. Laut einer Umfrage unter weltweit über 24.000 IT-Profis und Anwendern von IDC für die BSA ist sich nur jeder zweite IT-Verantwortliche sicher, dass in seinem Unternehmen alle Programme richtig lizenziert sind. Nur jedes dritte deutsche Unternehmen hat der Befragung zufolge eine schriftliche Unternehmensrichtlinie zur sicheren Softwarelizenzierung, welche die Verwendung unlizenzierter Software ausschließt und verhindert. Wie wirksam solche Richtlinien sind, zeigt eine weitere Frage aus der Studie. Während in 59 Prozent der Firmen ohne eine entsprechende Richtlinie Mitarbeiter angeben, dass sie unlizenzierte Software verwenden, ist dies nur bei weniger als halb so vielen bei Firmen mit einer verbindlichen Richtlinie der Fall.

»Es gibt eine Reihe einfacher und naheliegender Schritte, mit denen sich jedes Unternehmen Gewissheit über die korrekte Lizenzierung verschaffen kann. Eine schriftliche Unternehmensrichtlinie zum Einsatz lizenzierter Software und deren sorgfältige Verwaltung gehören dazu. Auch eine effektive SAM-Initiative sollte jedes Unternehmen in Betracht ziehen, die international anerkannten Standards folgt«, empfiehlt Victoria Espinel, Präsidentin und CEO der BSA. Ein effizientes Software-Asset-Management (SAM) kann Unternehmen neben der Lizenzsicherheit und Compliance auch in anderen Gebieten Vorteile bringen. »Diese SAM-Programme können wertschöpfend wirken, indem sie durch geeignete Kontrollen eine Komplettsicht darauf bieten, was im Netzwerk installiert ist«, führt Espinel aus.


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