Kaum hat Apple mit großem Tamtam seinen neuen Dienst iCloud vorgestellt, droht dem Angebot auch schon das aus - zumindest namentlich: Die US-Firma iCloud Communications beansprucht den Namen bereits seit Jahren für seine cloud-Angebote und hat deshalb jetzt Klage gegen Apple eingereicht.
Es war das unerwartete Highlight der Apple Entwicklerkonferenz vergangene Woche: Unter dem Namen iCloud will Apple seinen Kunden künftig einen Cloud Computing Dienst für ihre wichtigsten Aufgaben bereitstellen (siehe: Apple enthüllt die iCloud). Vom Fotospeicher bis hin zur Profilverwaltung soll die Cloud den Nutzern vieles erleichtern und die nächste Apple-Revolution einleiten. Doch wie sich inzwischen herausgestellt hat, gibt es dabei ein Problem: der Name iCloud ist bereits vergeben.
Vor dem Bezirksgericht in Arizona hat jetzt die amerikanische Firma iCloud Communications ihren Anspruch auf den Namen geltend gemacht und Klage gegen Apple eingereicht. Schon seit 2005 benutzt das kleine Unternehmen diesen Namen, unter dem es – ganz ähnlich wie jetzt Apple - vor allem Speicherdienste in der Cloud anbietet. Nach der Vorstellung der Apple iCloud verbinde aber nun jeder diesen Namen nur noch mit Apples Angebot, so die Sorge der Firmenchefs, die deshalb Schadenersatz in bisher nicht genannter Höhe von Apple verlangen.
In ihrer Begründung gehen die Verantwortlichen von iCloud sogar soweit, Apple beinahe schon Absicht beim Namensklau zu unterstellen. Schließlich sei es nicht das erste Mal, dass sich Apple den Namen eines anderen Produktes oder Unternehmens zueigen mache. So wird neben dem lange selbst strittigen Namen Apple beispielsweise angeführt, dass man bereits beim iPhone einen Namen verwendet hatte, der nach einer Übernahme eigentlich dem Netzwerkspezialisten Cisco gehörte. Erst nach einer Zahlung Apples an Cisco war der wochenlange Streit damals beigelegt worden. Andererseits scheint Apple selbst wenig Spaß mit den eigenen Markennamen zu kennen. Hier sei nur an die Klage gegen Amazons Android Appstore erinnert, dessen Namen Apple untersagen ließ, da App Store eine Apple-Marke sei und kein allgemeiner Begriff für einen App Store.