Um ein optimales Hörerlebnis durch Cingo auf mobilen Endgeräten und Symphoria in Fahrzeugen zu erzeugen, reicht eine reine Signalanalyse der Musik jedoch nicht aus. Entscheidend ist die Zusammenarbeit von Ingenieuren und Tonmeistern. »Ingenieure wissen, wie sie das Werkzeug entwickeln. Tonmeister, wie sie es am besten nutzen«, erläutert Jan Plogsties, Projektleiter für Cingo. Aus diesem Grund wurden neben der technischen Analyse frühzeitig Anpassungen der Tonwiedergabe durch die Tonmeister des IIS vorgenommen. Da es keine klangliche Referenz gibt, um die Qualität derartige Audioalgorithmen zu bewerten, war entscheidend, wie die Experten diese subjektiv beurteilten.
In allen Entwicklungsphasen arbeiteten die Wissenschaftler des IIS eng mit den Kunden zusammen. Denn der Klang muss an die Lautsprecher eines jeden Endgeräts individuell angepasst werden. »Setzt ein Hersteller unsere Software ein, wird der Sound für jedes Modell eigens konfiguriert. Das ist ein Tuning-Prozess. Hierfür brauchen wir unsere ausgezeichneten Tontechniker«, betont Oliver Hellmuth.
Die Markteinführung war von Beginn an Ziel der Entwicklung von Cingo und Symphoria. »Wie immer haben wir uns überlegt: Wenn das gut funktionieren würde, wer könnte es brauchen? Nach ersten Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass es großes Interesse von Unternehmen an gutem 3D-Surround-Sound gibt«, erzählt Harald Popp, der sich um die Vermarktung der Anwendungen kümmert.
Google nutzt Cingo seit 2013 in allen Geräten der Nexus-Serie. Zudem brachte Samsung die Software in einer Virtual Reality-Brille auf den Markt. Audi erzeugt mit Hilfe von Symphoria in den Modellen TT, Q7 sowie R8 ein 3D- beziehungsweise Surround-Erlebnis.
Für die Entwicklung und die Markteinführung von Cingo und Symphoria erhalten Oliver Hellmuth, Jan Plogsties und Harald Popp den Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2015.