Milliarden-Deal: Oracle kauft Hyperion

2. März 2007, 5:24 Uhr |

Oracle hat heute die Übernahme des Business-Intelligence-Spezialisten Hyperion bekannt gegeben. In Briefen an die Kunden und Partner wies Oracle-President Charles Philips vor allem auf die Synergieeffekte und komplementären Technologien hin.

Das Softwareunternehmen Oracle wird den Business-Intelligence-Spezialisten Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar übernehmen. Da Hyperion aber noch über erhebliche Bargeldreserven verfügt, beträgt der Nettokaufpreis nur 2,9 Milliarden Dollar. Die Übernahme soll bis April abgeschlossen sein. Für Oracle stellt die Akquisition nach den Übernahmen von Peoplesoft, Siebel und zuletzt Stellent eine weitere bedeutende Addition für das eigene Portfolio dar.

»Die Akquisition macht Oracle zum Marktführer im Bereich Enterprise Performance Management (EPM)«, betonte CEO Larry Ellison. Oracle-President Charles Philips erklärte, Hyperion stärke die Oracle-Strategie, für SAP-Kunden Angebote zu entwickeln. Tausende von SAP-Kunden verließen sich auf Hyperion-Produkte, um ihre SAP-ERP-Daten im Blick zu halten und zu analysieren. Die Ellison-Company will ihre ergänzenden Lösungen für SAP als Quellsystem und Analyse für mySAP aggressiv ausbauen. Zwischen den Angeboten von Oracle und Hyperion gebe es nur geringe Überlappungen, was die Integration sehr viel einfacher mache als die von Peoplesoft, so Philips. Die jeweiligen Produkte seien außerdem bereits miteinander integriert. Oracles BI sei eher auf Tools fokussiert und damit ähnlich positioniert wie die Wettbewerber Cognos und Business Objects, während Hyperion im Bereich Enterprise Performance Management tätig und damit ganz anders aufgestellt sei. Oracle will ein eigenes Verkaufsteam für EPM aufstellen.

Hyperion hat weltweit 12.000 Kunden und im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2007 einen Umsatz von 222 Millionen Dollar erzielt, was einem Wachstum von etwa 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen beschäftigt 2.700 Mitarbeiter. Die 600 Hyperion-Partner sollen ins Oracle-Partner-Netzwerk integriert werden. Hyperion Chief Executive Officer Godfrey Sullivan zeigte sich besonders erfreut darüber, nun Zugriff auf die gesamte Basis von 16.000 Oracle-Partnern zu haben und verspricht sich davon noch größere Verkaufserfolge. Analysten kommentierten, Oracles Wettbewerber seien nun unter Druck. Es gibt Spekulationen, dass SAP Business Objects übernehmen könnte und IBM Cognos.

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