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Anstieg illegale Software in Deutschland

Schonfrist für Software-Sünder

Autor: Martin Fryba • 17.5.2010 • ca. 0:50 Min

Ausgerechnet im Jahr der schlimmsten Rezession seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts schmerzt der Milliarden schwere Ausfall von Einnahmen durch Raubkopien. Die Softwareindustrie beklagt nicht nur Einnahmeausfälle. Raubkopien, so meldet die BSA, gefährde Arbeitsplätze und sorge für Steuerausfälle. Gelänge es, in Deutschland die Quote von Raubkopien innerhalb von 4 Jahren um 10 Prozent zu senken, könnten 12.300 neue Arbeitsplätze entstehen, der Staat würde umgerechnet fast 1,3 Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen erzielen. Jeder Euro, der für Softwarelizenzen ausgegeben wird, zieht 3 bis 4 Euro einheimische Folgeeinnahmen im Dienstleistungs- und Vertriebssektor nach sich, rechnet IDC vor.

Die BSA hat in der Vergangenheit mit TV-Spots gegen Raubkopien in Deutschland Schlagzeilen gemacht und dabei, so legen es frühere Meldungen nahe , auch durchaus Erfolg gehabt. Diesen Monat legt die BSA nach und erklärt den Mai zur deutschlandweiten Schonfrist für Software-Sünder. Firmen können sich bei der BSA für ein freiwilliges Audit registrieren. Innerhalb von 30 Tagen lässt sich so in Eigenregie oder mit Hilfe der Softwareindustrie und ihrer Partner die Lizenzsituation klären. Kommt dabei heraus, dass Firmen nicht lizenzierte Software im Einsatz haben, kündigt die BSA an, auf rechtliche Schritte zu verzichten.