Steuerdschungel in Deutschland

MwST-Gleichheit für das Digitale Buch

9. Mai 2014, 13:41 Uhr | Martin Fryba
Die Bundesregierung will den niedrigeren Umsatzsteuersatz für E-Books einführen (Bild: castelberry - Fotolia.com)

Kaffee, Currywurst oder das Buch: Wie viel Umsatzsteuer ein Käufer bezahlen muss, hängt von den Umständen des Genusses für Leib und Seele ab. Zumindest beim Buch haben die Bürokraten nun ein Einsehen.

Außerirdischen erklärt man die Widersprüchlichkeit der Spezies Mensch im Allgemeinen und die des Homo oeconomicus im Speziellen am besten mit dem »Lehrbuch Umsatzsteuer« der Professoren Volker Hahn und Hans-Peter Kortschak. Die Aliens hätten ersten viel zu Lesen, denn die 15. Auflage des Klassikers für angehende Steuerberater und Diplom-Finanzwirte umfasst in seiner 15. Auflage stolze 578 Seiten. Zweites: Sie würden sich, so sie denn Sinn für Kuriositäten besäßen, darüber wundern, wie kompliziert und bisweilen sinnfrei Menschen ihre Existenz auf diesem blauen Planeten organisieren.

Als Buch kostet die an kuriosen Beispielen aus dem MwSt-Dschungel reiche Fachlektüre 44,90 Euro, einschließlich sieben Prozent reduzierte Mehrwertsteuer (2,94 Euro) für gedruckte Werke. Exakt der Preis, den man für die Online-Edition zahlt, nur dass der Verlag hier 7,17 Euro Umsatzsteuer an den Fiskus abführen muss. Denn E-Books werden noch mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent belegt. Kein guter Stern also, um von Bürokraten in Sachen Systematik zu lernen.


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  2. Niedrige Steuer für Bücher lässt auf sich warten

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