Ausgesprochen lukrativ ist für US-Hersteller derzeit der europäische Markt. Rund 400 neue Hersteller aus den USA kommen zur GTDC und reden über ihre Pläne, nach Europa zu expandieren. Dann zieht Curran ein zweites Beispiel aus dem Hut, das die Geschwindigkeitsweltmeister aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten überzeugt. Zwei Monate habe das Onboarding eines Anbieters einer Security-Lösung bei einem Distributor gedauert statt mindestens neun Monate, wenn der Hersteller den Markt ohne Grossisten hätte erschließen wollen. »Das ist doch ein Zeichen für die Vitalität der IT-Branche und ihrer Distributoren«, sagt Curran.
Neben Hersteller zielt die zweite Stoßrichtung seiner Lobbyarbeit auf die Financial Community. ITK-Zwischenhandel mit Margen im Promillebereich ist nicht gerade das, was Investoren unter einer sexy Story verstehen. Doch auch hier fallen dem GTDC-Chef gute Argumente für ein Invest in börsennotierte Distributoren ein. Die Unternehmen seien sehr stabil und hervorragenden mit Kapital ausgestattet, was sich zuletzt in der Finanzkrise 2008/2009 gezeigt habe. Krisenfester als Banken hätten sich die Distributoren allemal gezeigt, wovon nicht nur die Shareholder profitierten, sondern vor allem der Channel und die Hersteller. Denn die Zwischenfinanzierung, eine wichtige Absatzleistung der Distribution, habe auch in der Bankenkrise funktioniert.