NextiraOne Deutschland droht die Zahlungsunfähigkeit, nachdem die europäische Muttergesellschaft weitere Unterstützungen gestrichen hat. Der IT-Dienstleister hat deswegen gestern beim Amtsgericht Potsdam die Sanierung im Schutzschirmverfahren beantragt.
Der IT-Dienstleister Nextira One Deutschland hat gestern beim Amtsgericht Potsdam beantragt, das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren. Die Geschäftsführung plant, NextiraOne Deutschland im sogenannten Schutzschirmverfahren zu restrukturieren. Das Unternehmen betont, alle Kommunikationsservices und -lösungen auch weiterhin unbeeinträchtigt erbringen zu können - sowohl während der Schutzschirm-Phase als auch während der anschließenden Sanierung, die innerhalb weniger Monate abgeschlossen werden soll.
NextiraOne Deutschland ist einer der führenden Anbieter rund um Telefonie, Unified Communications und Cloud Services. Die Organisationsstrukturen und Personalkosten der heutigen GmbH, die noch aus einer früheren Konzernzugehörigkeit herrühren, würden jedoch nicht mehr den gegenwärtigen Wettbewerbsbedingungen entsprechen, betont der IT-Dienstleister.
NextiraOne Deutschland ist es in seiner zehnjährigen Geschichte als rechtlich eigenständige GmbH nie gelungen, ein positives Betriebsergebnis zu erreichen. Nachdem die europäischen Muttergesellschaft NextiraOne Europe B.V. beschlossen hat, die deutsche Gesellschaft nicht mehr aus den Überschüssen der europäischen Schwestergesellschaften zu stützen, droht NextiraOne Deutschland nun die Zahlungsunfähigkeit. Da das operative Geschäft der deutschen Gesellschaft die laufenden Belastungen nicht deckt und Liquiditätsreserven nicht vorhanden sind, bedeutet das Ende der Subventionierung unmittelbar den drohenden Verlust der Zahlungsfähigkeit. Andere Unternehmen der NextiraOne-Gruppe sind davon nicht betroffen, betont der Dienstleister.