Um den stetigen Abwärtstrend der Marke entgegenzuwirken, hat sich Nokia überraschend zu einer drastischen strategischen Wende entschieden: Künftig soll bei den meisten Smartphones der Finnen Microsoft mit seinem Windows Phone als Betriebssystem zum Zuge kommen.
Der finnische Mobilfunkriese Nokia hat sich zu einer überraschenden wie radikalen strategischen Wende in Sachen Betriebssysteme entschieden. Wie das Unternehmen Ende der Woche überraschend mitteilte, will man künftig bei Handys und Smartphones auf Microsoft Windows Phone als zentrale Plattform setzen. Nachdem der einst unangefochtene Marktführer Nokia in den vergangenen Jahren stetig Marktanteile an die Konkurrenz abgeben musste, soll dieser Schritt nun die Wende bringen. Das bisher eingesetzte und als veraltet geltende Symbian soll laut Nokia dennoch auch weiterhin in einigen Bereichen eingesetzt werden. Ebenso soll auch die Entwicklung des offenen Systems MeeGo mit Partnern wie Intel weiter verfolgt werden.
Für Microsoft dürften sich ähnliche Hoffnungen mit dieser Partnerschaft verbinden: Zwar hat man mit Windows Phone 7 endlich ein der heutigen Smartphone-Zeit angemessenes Betriebssystem vorgelegt, allerdings fällt es Microsoft und den Partnern wie LG derzeit noch schwer, sich damit auch nennenswerte Marktanteile zurück zu erobern (siehe: Windows Phone 7: Erste Hersteller klagen über schleppenden Verkauf). Vor allem Apple und die diversen Hersteller Android-Smartphones haben in Sachen Wachstum derzeit eindeutig die Nase vorne. Android ist auf bestem Wege, den Thron der mobilen Betriebssysteme zu erobern.
Darüber hinaus kündigte Nokia-Chef Stehen Elop an, dass auch die internen Strukturen des Mobilfunkbereiches neu gestaltet werden. So soll es künftig zwei getrennte Bereiche geben, von denen sich einer um die hochwertigen Smartphones kümmert, während der zweite für die günstigeren und einfacheren Handys verantwortlich ist, bei denen Nokia noch immer Marktführer ist. Diese radikalen Maßnahmen seien nötig, so Elop, da Nokia derzeit an einem entscheidenden Scheideweg stehe, ob der Konzern auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Mobilfunkmarkt spielen kann, oder ob er von neuen Technologien und Systemen überrollt wird.