Ungeachtet einiger Unstimmigkeiten um Oracles Bürosoftware startet der IT-Anbieter nun eine neue Initiative und macht im SaaS-Bereich Microsoft und Google Konkurrenz.
Mit der neuen Bürosuite Oracle Cloud Office tritt Oracle-CEO Larry Ellison gegen Microsofts SaaS-Angebot Office 365 sowie gegen Google Docs an. Zur Bedienung genügt ein Web Browser, die Programme für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen laufen auf einem Server.
Die cloud-fähige Suite geht auf die Sun-Übernahme zurück, der Vorläufer hieß Star Office. Cloud Office sei jedoch neu in Java programmiert worden und ermögliche es Kunden, andere Software per API anzubinden. Die Suite basiert auf dem Open Document Format (ODF) und weiteren Web-Standards und ist kompatibel mit Microsoft-Office-Dokumenten. Die Software läuft unter den Betriebssystemen Windows, MacOS und Linux sowie auf Smartphones wie Apple iPhone. Die Lösung kann sowohl On-Premise als auch im SaaS-Modell genutzt werden.
Ebenfalls vorgestellt wurde Oracle Open Office 3.3, ein On-Premise-Büropaket, das laut Hersteller die Kosten im Vergleich zu Microsoft Office um den Faktor fünf senken kann. Open Office 3.3 geht ebenfalls auf Star Office sowie den quelloffenen Code aus OpenOffice.org zurück. Neue Konnektoren ermöglichen es jedoch, dieses Paket mit Oracle Business Intelligence, Oracle E-Business sowie mit Microsoft Sharepoint zu integrieren, um ein Zusammenwirken mit Unternehmenssoftware zu erleichtern. Ansonsten hat Oracle Open Office ähnliche technische Eigenschaften wie Oracle Cloud Office.
Cloud Office Professional und Open Office Enterprise kosten etwa 90 Dollar pro Benutzer, Cloud Office Standard und Open Office Standard etwa 50 Dollar, außerdem gibt es Rabatte bei Volumenlizenzen.
»Unsere Kunden haben jetzt die Flexibilität, ihre Benutzer auf zahlreichen verschiedenen Geräten und Plattformen zu unterstützen – sei es auf Desktops, in privaten oder öffentlichen Wolken«, wirbt Michael Bremmer, Vice President für Oracle Office. In diesem Jahr hat es freilich schon einige Unstimmigkeiten um Oracles Bürosoftware gegeben: 33 Mitglieder von OpenOffice.org waren ausgetreten und hatten die Organisation The Document Foundation ins Leben gerufen.