Schlüsselrolle für die Partner
Im Allgemeinen gilt Branchenkenner Böhn zufolge: »Die Partner sind entscheidend.« Die großen internationalen Hersteller brauchen lokale Partner, weil sie die hiesigen Gegebenheiten selbst nicht kennen. Rechtliche Anforderungen spielen auch in Deutschland eine Rolle, aber mit Sarbanes Oxley Compliance oder E-Discovery kann man nicht viele Anwender hinter dem Ofen hervorlocken – im Unterschied zu Lösungen für GdPDU-Probleme. Auch kleine hiesige Softwarehersteller im ECM-Bereich sprechen die Sprache des Kunden nur bedingt: Zu unterschiedlich und vielfältig sind die Sachverhalte in den diversen Wirtschaftszweigen. Schließlich reicht die Spannweite von Maschinenbauern mit technischen Produkten bis zu Behörden mit komplexen Finanzverfahren. Kampffmeyer bestätigt den Branchenfokus vieler ECM-Dienstleister. Der Trend gehe außerdem auch bei den Kleineren dahin, Know-how für mehrere ECM-Systeme aufzubauen. Die Partner fungieren als Reseller und sorgen für Umsatz, doch: »Wer vom Lizenzdenken her kommt, wird im ECM-Markt keinen Erfolg haben«, urteilt Böhn. Es gelte, die Dokumenten- und Content-Software im Zusammenhang mit den Geschäftsprozessen zu sehen.
Große IT-Dienstleister wie Accenture oder Capgemini haben Kompetenzzentren für ECM-Themen und -Projekte. Auch einige Systemhäuser betätigen sich in diesem Umfeld. Doch die ECM-Partner in Deutschland sind Böhn zufolge überwiegend Unternehmen mit zehn bis fünfzig Mitarbeitern, die ihren Schwerpunkt bei der Softwareimplementierung oder bei der Unternehmensberatung haben.