Anwendungsbeispiel: Backup als Service

Praxis: Höhere Datensicherheit und niedrigere Kosten durch Auslagern von Backup-Leistungen

22. Mai 2009, 10:21 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Auslagerung des Backup-Dienstes sollte möglich sein

An jedem Standort und im Data-Center wird eine Appliance (DS-System) installiert. Sie erstellt die Backup-Sets und verschlüsselt die Daten, bevor diese über das Weitverkehrsnetz zum Rechenzentrum übertragen werden.
An jedem Standort und im Data-Center wird eine Appliance (DS-System) installiert. Sie erstellt die Backup-Sets und verschlüsselt die Daten, bevor diese über das Weitverkehrsnetz zum Rechenzentrum übertragen werden.

Bei der Suche nach einem Anbieter, der diese Anforderungen erfüllte, wurde die Consultingfirma beim Münchner IT-Dienstleister matrix technology AG fündig. Das Unternehmen entwickelte zusammen mit der kanadischen Software-Entwicklungsfirma Asigra ein entsprechendes Konzept: Es basierte auf deren Backup-Lösung »Televaulting«.

Die Gesamtlösung als »Online- Backup-Service«, einschließlich der Bereitstellung, des Betriebs und des Monitorings einer Backup-Appliance am jeweiligen Standort, übernahm matrix technology AG. »Ein erster Vorschlag konnte dem Interessenten bereits nach wenigen Wochen vorgelegt werden«, so Thorsten Sagel. Im Rahmen eines Pilotprojektes am Standort Stuttgart wurde das Konzept in der Praxis umgesetzt und nach 30 Tagen abgenommen.

Ein Pluspunkt der Backup-Lösung ist, dass auf Servern und Datenbank-Systemen keine Software-Agenten installiert werden müssen. Televaulting verschlüsselt zudem die Daten mithilfe eines 256-AES-Keys (Advanced Encryption System) und schützt sie so vor dem Zugriff Unbefugter.

Um die Belastung der Weitverkehrsverbindungen beim Transfer der Backup-Daten zu verringern, ist eine Deduplizierungsfunktion integriert. Sie stellt sicher, dass nur Änderungen auf Block Ebene und nicht auf Dateiebene gesichert werden. Dadurch verringert sich die Größe des täglich zu sichernden Datenvolumens, die über IP-Verbindungen ins Rechenzentrum übertragen werden. Ein weiterer Pluspunkt von Televaulting: Nutzer können verlorene oder versehentlich gelöschte Datensätze selbst wiederherstellen. Das entlastet die IT-Abteilung und senkt somit die Kosten.

»An jedem Standort des Anwenders und in dessen Data-Center wird eine Appliance installiert«, erläutert Sagel. »Diese Geräte steuern das Erstellen der Backup-Sets, eliminieren redundante Daten und verschlüsseln die Files vor der Übermittlung.« Über das Internet werden die Daten in regelmäßigen Abständen in ein Data-Center übertragen und in ein zweites Data-Center repliziert.

Ein Vorteil dieses Ansatzes ist die ortsunabhängige Wiederherstellung der Informationen. »Sollte beispielsweise der Exchange-Server in Moskau ausfallen, können die Mitarbeiter des Anwenders dann auf einen Server in München zugreifen, auf den ihre E-Mails aus dem Backup-Satz zurückgesichert wurden«, erläutert Sagel das Konzept.

Für die Fernüberwachung der Appliances an den Standorten und das Management des Remote-Backup-Dienstes ist matrix technology AG zuständig. Die Mitarbeiter des Dienstleisters kontrollieren unter anderem, ob die Sicherungs-Jobs ordnungsgemäß durchgeführt wurden und prüfen proaktiv, ob das Zurücksichern der Backup-Sätze klappt.

Außerdem ist matrix technology AG für die Installation der Appliances vor Ort zuständig, »teilweise ein aufregender Job«, wie Thorsten Sagel betont. »Die russischen Zollbehörden gaben beispielsweise das System für das Büro in Moskau nicht frei. Erst als ein Mitarbeiter quasi mit einer Appliance unter dem Arm in die Außenstelle in Russland reiste, konnte das Gerät dort installiert werden.«


  1. Praxis: Höhere Datensicherheit und niedrigere Kosten durch Auslagern von Backup-Leistungen
  2. Auslagerung des Backup-Dienstes sollte möglich sein
  3. Vorteile der Managed-Backup-Lösung

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