Der deutsche Softwarehersteller Prevero kauft den österreichischen Wettbewerber Winterheller und erweitert dadurch seine Produktpalette. Der Schwerpunkt bleibt beim Thema Planung, doch das Wachstum soll anziehen.
Der Münchener Softwareanbieter Prevero, bislang auf Planung, Analyse und Reporting für die Energiebranche fokussiert, übernimmt den Hersteller Winterheller Software aus Graz. Winterheller offeriert Software für Planung und Controlling und ist nach Problemen 2010 vom Gründer, Professor Manfred Winterheller, wieder einigermaßen auf Kurs gebracht worden. Offenbar ist er froh, einen solventen Käufer gefunden zu haben: »Ich freue mich, dass ich meine Firma in gute Hände geben kann.«
Die 1994 von Alexander Springer und Matthias Thurner gegründete Firma Prevero ist zwar etwas kleiner, aber wirtschaftlich erfolgreicher. Durch die Übernahme stellt man sich nun breiter auf und verbessert die Wachstumschancen, wie Carsten Bange, Geschäftsführer des Würzburger Marktforschungs- und Beratungshauses Barc, bestätigt: »Prevero macht einen deutlichen Sprung auf der deutschen BI-Softwarelandkarte.« Zu den Expansionsplänen passe, dass man Ulrich Beckmann angeheuert habe, den ehemaligen hiesigen Geschäftsführer des Business-Intelligence-Anbieters Qliktech. CEO bleibt indes Springer und CTO Thurner, die das Unternehmen mittelfristig internationaler ausrichten wollen.
Die Produkte von Prevero beruhen auf Java-Technologien, die von Winterheller hingegen auf Microsofts .Net-Umgebung. Beide Linien sollen weitergeführt werden, außerdem versichert Springer: »Die Service- und Supportleistungen für Bestandskunden bleiben unverändert, ebenso die Ansprechpartner für die jeweiligen Partner und Kunden.«
Durch den Zusammenschluss, dem Aufsichtsrat und Hauptversammlung noch zustimmen müssen, entsteht mit mehr als 130 Mitarbeitern, einem Kundenstamm von über 5.000 Unternehmen und geschätzten 12 Millionen Euro Jahresgesamtumsatz laut Bange ein Business-Intelligence-Anbieter knapp hinter den Top Ten in diesem Marktsegment hierzulande.