Verlorene Zeit

Produktivitätskiller E-Mail

4. Juli 2013, 11:51 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Missionierung bei Kapital und Entscheidern

Dashboard hilft beim Informationsmanagement und Teamarbeit (Foto: CRN).
Dashboard hilft beim Informationsmanagement und Teamarbeit (Foto: CRN).

Danny Reimer will mit seinem jungen Softwareunternehmen YourTime Solutions nichts weniger als das Management von E-Mails revolutionieren. Der US-Amerikaner mit brasilianischen Wurzeln steht schon mal Mitten in der Nacht auf, um eine gute Idee aufzuschreiben und sie in die Lösung seiner Software yourMail einzuarbeiten. Mit viel Leidenschaft und Beharrlichkeit musste der studierte Informatiker und Psychologe auch die VC-Szene missionieren, um endlich nach vielen Absagen doch noch Startkapital für seiner E-Mail-Management-Applikation zu bekommen, an der sieben Entwickler fast zwei Jahre lang arbeiteten. Seit Februar ist die auf Microsoft Outlook-basierende Lösung yourMail auf dem Markt.

Die Idee der Potsdamer Softwareschmiede: yourMail ist quasi eine Benutzeroberfläche, die sich über Outlook legen lässt und den Mail-Client um kollaborative Funktionen aus Sharepoint ergänzt. In der so erweiterten Arbeitsumgebung lassen sich Mails nicht nur thematisch gruppieren und leicht wiederfinden. Der mit Hilfe von yourMail intelligente Mail-Client kann für viele Projekte parallel und als Tool für Teamarbeit eingesetzt werden. Eine separate Sharepoint-Installation ist nicht nötig, ein Medienbruch in der Kommunikation wird somit vermieden. Statt vieler Insellösungen organisieren, kommunizieren und überwachen Teams Aufgaben und Termine über ein zentrales Dashboard.

Der kommerzielle Start Anfang des Jahres verlief bislang äußerst vielversprechend, berichtet Reimer. Nicht zuletzt, weil sich YourTime wie viele technologiegetriebenen Startups erfahrene Partner im Marketing und Vertrieb an die Seite geholt hat. Beim Wetzlarer Spezialdistributor Ebertlang, der die exklusiven Vertriebsrechte in der Region DACH für YourMail besitzt, hat man Potential für effizientes Mailmanagement erkannt.

Nun allerdings muss der zweite Meilenstein in Richtung Anwenderunternehmen gesetzt werden. Systemhäuser brauchen mehr solcher Vorstände wie Celesio-Chef Markus Pinger. Verbündete im Geiste wissen längst was Pinger damit meint, wenn er die E-Mail als Hindernis Nummer Eins für effiziente Kommunikation und gute Teamarbeit bezeichnet. Wenn sich selbst ein Top-Vorstand so detailtreu um Workflows seiner 39.000 Angestellten sorgt, müsste sich das eigentlich bei allen Geschäftsführern und Abteilungsleitern kleinerer Firmen herumsprechen. Nur per Mail sollten Systemhäuser ihre Offerten für E-Mail-Management-Lösungen besser nicht herausschicken.

(Foto Startseite: PinkShot/Fotolia)


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