Bei dem Hoster und Cloud-Pionier Rackspace laufen die Geschäfte schlecht. Finanzfachleute von Morgan Stanley sollen nun die Optionen prüfen.
Der Markt für Infrastructure as a Service (IaaS) boomt. Die Nummer eins, Amazon Web Services (AWS), findet auch in Deutschland derzeit viel Aufmerksamkeit, IBM hat mit Softlayer viel vor, und auch Wettbewerber wie HP, Microsoft und Cisco erhöhen die Schlagzahl. Einer der Pioniere, Rackspace, im US-Bundesstaat Texas zu Hause und auch in Europa aktiv, ist hingegen in Bedrängnis geraten.
Das Unternehmen hat die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, die Optionen zu prüfen. Mehrere Interessenten sind offenbar an die Firma herangetreten, die Rede ist von Zusammenarbeit oder Übernahme. Der Aktienkurs von Rackspace war in den letzten 18 Monaten um 60 Prozent gesunken.
Das Management macht für die Misere den Preiswettbewerb auf dem IaaS-Markt verantwortlich. AWS kann es sich vermutlich aufgrund von Skaleneffekten leisten, die Preise zu senken, andere Branchenschwergewichte dürften zu Quersubventionierungen greifen, um in diesem Markt Fuß zu fassen. Rackspace war maßgeblich an der Entstehung der quelloffenen OpenStack-Plattform für IaaS-Lösungen beteiligt. Während andere IaaS-Anbieter stärker automatisieren, setzt Rackspace auf »fanatischen Support«.
Dass einer der großen IaaS-Anbieter zugreift, gilt als unwahrscheinlich. Gerüchten zufolge gehört Cisco zu den Kaufinteressenten.