Analyse-Software aus Deutschland

Rapid-I setzt auf Open Source

2. Oktober 2013, 11:54 Uhr | Werner Fritsch
»Bei Big Data kommen strukturierte und unstrukturierte Daten zusammen.« Ingo Mierswa, CEO von Rapid-I (Foto: Rapid-I)

Das Start-up-Unternehmen Rapid-I aus Dortmund kommt trotz großer Konkurrenten mit seiner Data-Mining-Software gut voran. Ein Partnerprogramm gibt es bereits.

»Im Durchschnitt hat der Umsatz in den vergangenen drei Jahren jeweils um 46 Prozent zugenommen«, freut sich Ingo Mierswa. Der stärkste Markt sei Zentraleuropa. Aus dem zweitwichtigsten Markt, den USA, kommen zwar nur zehn Prozent der Umsätze, aber 40 Prozent der Downloads. Auch Osteuropa sei im Kommen.

Mierswa ist Gründer und CEO des Dortmunder Software-Hauses Rapid-I, das über eigene Open-Source-Software für Data Mining, Text Mining und Predictive Analytics verfügt. Als Begriff ist Data Mining heute etwas aus der Mode gekommen, stattdessen spricht man oft lieber von Predictive Analytics. »Bei Big Data kommen strukturierte und unstrukturierte Daten zusammen«, weiß Mierswa. Außerdem gewinne bei der Auswertung die Prognostik an Bedeutung, während traditionell meist vergangenheitsorientiert gedacht worden sei. Die Tools auf dem Markt sind Weiterentwicklungen der früheren.

Die Software von Rapid-I hat einen quelloffenen Kern. Sie setzt sich aus einem Client und einem Server zusammen und heißt Rapid Miner. Integrationen über Web-Services-Schnittstellen gibt es mit gängigen Business-Intelligence-Werkzeugen und CRM-Applikationen. Zahlreiche Datenbanken können angezapft werden: relationale Systeme auf SQL-Basis, Hadoop-Speicher bevorzugt über den Framework Hive. Für Versionen mit zusätzlichen Features und Support müssen Kunden dann jährliche Subskriptionsgebühren bezahlen. Auf Wunsch gibt es auch traditionelle Perpetual Licences. Neben der Open-Source-Lizenz AGPL sind kommerzielle Lizenzen möglich, weil Rapid-I alle Rechte am Code besitzt.

Die Anfänge des Unternehmens gehen auf ein Hochschulprojekt an der Universität Dortmund im Jahr 2001 zurück, in dem ein neuer Ansatz entwickelt wurde, wie Mierswa im Gespräch mit CRN schildert. Gegründet wurde das Unternehmen dann im Jahr 2006. Heute beschäftigt die Firma etwa 30 Mitarbeiter – jeweils ein Drittel sind Entwickler, Berater und Verkäufer sowie Verwaltungskräfte. Weltweit tragen an die 200 Entwickler zur Software bei. Die Anwender-Community umfasst rund 200.000 Benutzer.


  1. Rapid-I setzt auf Open Source
  2. Partnernetzwerk im Aufbau

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