Zwanzig Jahre ist es nun her, dass Red Hat als Linux-Distributor gestartet ist. IDC zufolge liegt der weltweite Anteil des Unternehmens im Linux-Markt derzeit bei rund 65 Prozent. Bis 2017 wird Linux in den Rechenzentren der Unternehmen mit Windows nahezu gleichauf liegen, sagen die Marktforscher voraus. Red Hat Enterprise Linux kam vor elf Jahren auf den Markt. Gut vorangekommen ist auch die vor sieben Jahren übernommene ebenfalls quelloffene Java-Middleware JBoss.
In den vergangenen Jahren hat Red Hat sein Produktportfolio über diese beiden traditionellen Bereiche hinaus wesentlich erweitert. So wurde nach der Übernahme von Qumranet 2008 der Hypervisor KVM in Linux integriert. Nach der Übernahme der auf verteilte Dateisysteme spezialisierten Firma Gluster im Jahr 2011 entstand ein Storage-Produkt. Inzwischen gibt es außerdem eine Red-Hat-Distribution der quelloffenen Cloud-Plattform Open Stack, zugehörige Managementwerkzeuge sowie Angebote im Bereich IaaS und PaaS. Als integrierendes Leitmodell wurde in Madrid die Open Hybrid Cloud propagiert.
Mit diesen Erweiterungen sei Red Hat innovativ tätig, betonte in Madrid Paul Cormier, Red Hats President für Products and Technology. In der Vergangenheit sei es mehr darum gegangen, Unix quelloffen und zur Commodity zu machen und so die proprietären Varianten dieses Server-Betriebssystems zu verdrängen.
Dem erweiterten Produktportfolio entsprechend hat sich der adressierbare Markt vergrößert. Red Hat schätzt, dass dessen weltweites Volumen 2005 bei 8 Milliarden Dollar gelegen hat. Im Jahr 2016 hingegen geht das Unternehmen von 53,5 Milliarden Dollar aus. Davon entfallen 15 Milliarden auf das Server-Betriebssystem, 6,5 Milliarden auf Virtualisierungssoftware, 17 Milliarden auf Middleware, 10 Milliarden auf Cloud- und 5 Milliarden auf Storage-Software. Damit diese Potenziale besser angegangen werden können, hat Red Hat nun sein Partnerprogramm erweitert. In EMEA tragen Partner inzwischen 68 Prozent zum Gesamtumsatz des Softwareanbieters bei.