Samwer-Brüder machen Airbnb Konkurrenz

Mit der Onlineplattform »Nestpick« wollen die Samwers seit heute auch privaten Zimmervermittlungen wie Airbnb Konkurrenz machen. Im Gegensatz zu den bestehenden Angeboten setzen sie dabei allerdings auf längere Mietfristen.

Das Klonen erfolgreicher Ideen aus dem Internet und ihr Transfer in neue Märkte haben die Samwer-Brüder reich gemacht. Jetzt wollen die drei erfolgreichen deutschen Brüder mit ihrem Inkubator Rocket Internet dieses Konzept ein weiteres Mal für sich nutzen und die boomenden privaten Online-Vermietungsplattformen wie Airbnb europaweit angreifen. Das Mittel dazu haben sie sich Ende letzten Jahres mit dem holländischen Dienst »Nestpick« eingekauft, der bisher nur in England, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien präsent war. Seit heute lassen sich dort auch Zimmer in den zwei wichtigsten deutschen Großstädten Berlin und München buchen. Weitere deutsche und europäische Städte sollen in den nächsten Monaten folgen. Langfristig ist dann sogar eine Ausweitung des Angebots auf andere Kontinente wie Amerika und Australien geplant.

Anders als Airbnb oder das ebenfalls zu rocket Internet gehörende Wimdu setzt Nestpick allerdings nicht auf Kurzurlauber und Städtetouristen. Vielmehr soll Nestpick mittelfristige Mietgesuche, etwa für Studenten oder Firmenangestellte die temporär in eine andere Stadt müssen, vermitteln. Laut Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel soll für die Vermittlung ein Viertel der ersten Monatsmiete an Rocket Internet fließen. Nachdem sich die bisher eingestellten Angebote eher an solvente Zielgruppen wie »Young Professionals« richten, verspricht das ein einträgliches Geschäft zu werden. In München kostet ein Ein-Zimmer-Apartment inklusive Nebenkosten und Internet rund 1.000 Euro pro Monat. Gleichzeitig muss Rocket Internet allerdings auch wieder mit erheblicher Kritik rechnen. Hatten Experten schon bei den bestehenden Kurzzeit-Mietportalen kritisiert, dass die Wohnungen damit dem normalen Mietmarkt entzogen werden und so die Preise in die Höhe treiben, dürfte dies bei Nestpick umso mehr zutreffen.