Gruppen-Videokonferenzen und Facebook-Integration - das sind die wichtigsten Neuerungen von Skype 5.0 für Windows. Wir haben nachgeschaut, wie die neuen Funktionen sich in der Praxis schlagen.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Programmoberfläche von Skype 5.0 gegenüber der Vorgängerversion einen Hauch übersichtlicher geworden ist. Insbesondere die Kontaktliste wirkt nicht mehr so überfrachtet. Auf vier Tabs findet man die Statusnachrichten der Skype-Kontakte, das eigene Profil, die neue Facebook-Integration und eine Möglichkeit, Feedback zu Skype zu senden.
Skype 5.0 verschenkt Platz in der Kontaktliste. In früheren Versionen passten mehr Kontakte auf den Bildschirm.
Trotz der buchstäblich sichtbaren Verbesserungen müssen wir alte Kritik wiederholen. Skype nutzt den zur Verfügung stehenden Platz nicht klug aus. Deshalb muss man weiterhin unnötig viel scrollen, um zu den Kontakten am Ende der Kontaktliste zu gelangen. In früheren Versionen der Software war das besser gelöst.
Das dieser Tage omnipräsent wirkende Facebook ist nun auch in Skype angekommen. In Skype 5.0 hat das soziale Netzwerk einen eigenen Reiter erhalten. Ein Klick auf "Neuigkeiten in Skype anzeigen" reicht. Dann noch schnell die Facebook-Zugangsdaten eingeben und schon erscheinen die neuesten Meldungen in Skype.
Auch eigene Statusmeldungen lassen sich aus Skype heraus absetzen. Freunde, die ihre Telefonnummer(n) in Facebook eingetragen haben, kann man aus dem Facebook-Reiter heraus anrufen bzw. ansimsen. Das ist in sich schlüssig, bequem und übersichtlich gelöst.
Auf Wunsch zeigt Skype die Meldungen aus Facebook an.
Doch die Facebook-Integration hat auch ihre Schattenseiten. Wer sich ohnehin schon über die Neugierde geärgert hat, mit der Facebook den privaten Infos seiner Nutzer hinterhersteigt, dem wird angesichts der Skype-Integration endgültig das Lachen vergehen. Denn will man Facebook in Skype nutzen, dann muss man Skype dazu einen nahezu vollständigen Zugriff auf die bei Facebook gespeicherten Informationen gestatten, darunter Name, Profilbild, Geschlecht, Freundesliste, Statusmeldungen und Fotos sowie Details zu den Facebook-Freunden. Man räumt Skype sogar das Recht ein, auf die Facebook-Daten zuzugreifen, wenn die Anwendung selbst gar nicht läuft.
Was Skype mit den so gewonnenen Infos anstellen darf, ist im umfangreichen, englischsprachigen Kleingedruckten geregelt. Dort geht man allerdings nicht explizit auf die Facebook-Daten ein. Vielmehr genehmigt sich Skype pauschal das Recht, Daten des Nutzers außerhalb der EU (wo relativ strenge Datenschutzgesetze existieren) zu speichern, zu eigenen Werbezwecken zu Nutzen, "autorisierten Behörden" preiszugeben und an Partnerunternehmen weiterzugeben. Wem das unheimlich ist, der sollte zumindest über die Nutzung der Facebook-Integration gründlich nachdenken.