Neben Slack haben unter anderem Microsoft (»Teams«) und Facebook (»Workplace«) später gestartete Konkurrenzprodukte - und es gibt noch weitere kleinere Anbieter. Besonders Microsoft drängt massiv in den Markt. »Natürlich spüren wir den Druck«, räumte Butterfield ein. Slack verzeichnete zuletzt nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen täglich aktive Nutzer, Microsoft »Teams« etwa 13 Millionen.
Butterfield hält im Prinzip auch eine Brücke zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Diensten für denkbar. »Wir wären dafür definitiv offen.« Zugleich nannte er das aber »sehr komplex« und schränkte ein: »Das ist technisch schwieriger als es scheinen mag.«
Größter Markt für Slack ist die USA - gefolgt von Japan. Bereits seit einiger Zeit arbeite rund die Hälfte der Nutzer außerhalb der USA und Kanada. »Europa ist ein enormer Markt.« Traditionell sei Slack hier besonders in Skandinavien sehr erfolgreich.
Vom neuen Deutschland-Standort in München aus sollen neben einem Verkaufsteam auch IT-Mitarbeiter und Kundenberater im Einsatz sein. Beschäftigtenzahlen nannte Bühler nicht. In München hat auch Microsoft seine Deutschland-Zentrale. Und Googles inzwischen größter deutscher Standort ist dort, obwohl die Landeszentrale in Hamburg sitzt.
Slacks Entscheidung für München fiel besonders mit Blick auf das Potenzial großer Unternehmen im Süden. In der Auswahl waren auch Hamburg als Medienstadt und Berlin mit seinen vielen Start-ups, wo Slack aber ohnehin bereits gut vertreten sei. Weltweit hat Slack mittlerweile mehr als 1.800 Mitarbeiter an einem Dutzend Standorten.
Im Juni war Slack an der Börse gestartet. Der Aktienkurs sank seither um mehr als 30 Prozent. Butterfield relativierte: »Der Kurs ist nicht wirklich schlecht.« Aber er sei auch sicher alles andere als zu gut.