3D-Filme: So geht's mit YouTube, Blu-ray und Co

So drehen Sie 3D-Filme mit jedem Monitor

11. Oktober 2010, 10:47 Uhr |

Ob 3D mit Rot-Blau- oder Shutter-Brille, ob Selbstgedrehtes, YouTube oder Blu-ray-Disc: Mit den richtigen Tools oder entsprechender Konvertierung kommt jeder in den Genuss der räumlichen Darstellung. Wir erläutern, wie es funktioniert, was Sie benötigen und wie Sie selbst 3D-Filme erstellen und konvertieren.

Der 3D-Boom ist ungebrochen: Spätestens seit dem Erfolg von Avatar und weiterer räumlicher Filme gilt 3D nicht mehr nur als Hype, sondern scheint sich längerfristig zu halten. Das Kino erlebt eine Renaissance, jeder Kinobetreiber sieht sich aufgrund des hohen Interesses an 3D gezwungen, von 2D auf 3D umzurüsten. Und auch Pay-TV-Sender strahlen bereits 3D-Inhalte aus, um weitere Käuferschichten anzulocken.

Dennoch: Im Heimbereich tat sich 3D bisher noch schwer. Kein Wunder: Die Fernseher waren teuer, und für die Shutterbrillen zahlt man immer noch ein Vermögen - betrachtet man den reinen Materialwert. Und die Qualität der aktuellen 3D-Fernseher überzeugt nicht alle: Das Bild flimmert, Geisterbilder („Ghosting“) stören den Genuss, und man hat das Problem der Abdunkelung. Plasmas, die das derzeit beste 3D-Bild mit Shutterbrille liefern, brauchen mehr Strom als ihre LCD-Pendants, sind also auch nicht jedermanns Sache. Dennoch gehen viele davon aus, dass bei Preisen von bereits unter 900 Euro für einen 3D-Fernseher die 3D-Ausgabe bald ein Standardfeature sein wird.

Unterschiedliche Verfahren

Beim Kino wird meist mit Polarisationsbrillen gearbeitet: Das eine Brillenglas lässt nur das Bild für das eine Auge durch, das andere Brillenglas nur das, was für das andere Auge bestimmt ist. Dabei gibt es zwei Verfahren: Bei der linearen Polarisation wird das Licht so gefiltert, dass es in einer vorgegebenen Ebene schwingt. Hat man zwei Ebenen, werden diese um 90 Grad gegeneinander versetzt, die Brillengläser sind entsprechend polarisiert. Der Nachteil: Neigt man den Kopf, stimmt die Ebene nicht mehr und es kommt zum „Ghosting“, also dem Übersprechen der Informationen beider Bilder. Auch das Licht handelsüblicher LCD-Monitore und Fernseher schwingt linear in eine Richtung: Halten Sie einen Polfilter davor, können Sie durch Drehung des Filters das Gesehene abdunkeln oder aufhellen.

In einem Technologiepapier stellt Hyundai grafisch dar, wie die polarisierte 3D-Ausgabe ihrer Monitore funktioniert.

Bei der zirkularen Polarisation, die in den meisten Kinos zum Einsatz kommt, wird das Licht zuerst linear polarisiert und dann mit einer speziellen Folie in Drehung versetzt. Bei zwei Filmbildern dreht das eine Licht linksherum, das andere rechtsherum. Der Vorteil: Man kann den Kopf neigen, ohne dass Ghosting auftritt.

Auch für das Wohnzimmer sind Polfilter-Lösungen hinter vorgehaltener Hand angekündigt worden - und werden wohl die Zukunft sein. Die Polfilter-Lösung lässt sich bereits jetzt mit zwei DLP-Beamern (nicht LCD!) realisieren, wenn man etwas Geld übrig hat und bastelwillig ist. Auch gibt es einige PC-Monitore (z.B. von Zalman und Hyundai), die mit zirkularer Polarisation arbeiten und zeilenweise unterschiedliche Polarisation haben, wodurch sich logischerweise die vertikale Auflösung halbiert.

Standard im Heimbereich sind derzeit Shutterbrillen: Die Fernseher und Monitore arbeiten mit doppelter Bildwiederholfrequenz, sodass zunächst das Bild für das eine, dann für das andere Auge angezeigt werden kann. Bei der Shutterbrille kommen LCD-Gläser zum Einsatz, die je nach angezeigtem Bild durch Stromzufuhr abwechselnd schwarz oder durchlässig geschaltet werden. Um zudem durch das Nachleuchten der Bildschirme hervorgerufenes Ghosting zu vermeiden, müssen die Gläser länger dunkel bleiben und werden erst dann hell, wenn sich das neue Bild „sauber“ aufgebaut hat. Da Plasmas schneller „umschalten“ können, sind sie den LCDs (derzeit) überlegen. Und wer über einen 120-Hz-Beamer nachdenkt: Diese sind lichtschwächer als Fernseher, das Bild wird noch dunkler.


  1. So drehen Sie 3D-Filme mit jedem Monitor
  2. Shutterlösung von Nvidia

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