3D-Filme: So geht's mit YouTube, Blu-ray und Co

So drehen Sie 3D-Filme mit jedem Monitor

11. Oktober 2010, 10:47 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Shutterlösung von Nvidia

Nvidias 3D-Shutterlösung "3D Vision" kostet im gezeigten Paket ca. 130 Euro, jede Zusatzbrille knapp 100 Euro. Fehlt noch ein 120 Hz-Monitor für derzeit knapp über 200 Euro.

Hauptproblem der Shutter-Technik dürften die teuren Brillen sein und bleiben: Schon vor über 10 Jahren brachten u.a. die Grafikkarten-Firmen Elsa und Asus 3D-Shutterbrillen für Nvidia-Grafikkarten auf dem Markt, heute funktionieren diese jedoch nicht mehr, da Nvidia die Treiberunterstützung nur bis zur GeForce 7000er-Reihe weitergeführt hat und jetzt lieber das „3D Vision“-Paket für rund 130 Euro verkauft - Ersatzbrille ab 80 Euro, entsprechender 120 Hz-3D-Monitor noch nicht eingerechnet. Das gilt auch für „alte“ Brillen anderer Hersteller, die in diversen Online-Shops für 30 Euro angeboten werden und höchstens für Bastler interessant sind (siehe z.B. www.stereoforum.org org ; konkreteres Beispiel unter www.benryves.com/products/lcdglasses) oder Anwender, die versuchen, einen Billig-Shutter mit dem NVidia-3D-Vision-Dongle zum Laufen zu bekommen (siehe z.B. http://www.stereoforum.org/viewtopic.php?f=40&t=1035).

Neue, an spezielle Fernseher- und Beamermodelle angepassten Brillen für teures Geld sind jedoch auch nicht besser - man hofft, zumindest offiziell, im Sinne des Endkunden auf eine baldige Standardisierung, denn bisher kocht auch hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, was die Synchronisation der Brille mit dem Display angeht.

Wie auch immer: Shutterlösungen sind derzeit sehr teuer, eine Billiglösung kann es allein aufgrund der notwendigen höheren Bildwiederholrate nicht geben. Oder funktioniert 3D auch mit 30 Hz (60 Hz Standard-Bildwiederholfrequenz / 2) für jedes Auge in akzeptabler Qualität? Der Beweis wurde noch nicht erbracht.

Die Billiglösung, die gerne schlecht geredet wird, ist die anaglyphe 3D-Brille, besser bekannt als Rot-Cyan-Farbbrille, im Folgenden der Einfachheit wegen auch als Rot-Blau-Brille bezeichnet. Die Kanaltrennung ist beindruckend gut, Flimmern gibt es nicht. Dafür entsprechen logischerweise die Farben nicht mehr dem „Original“.

Eine solche Rot-Cyan-Anaglyphen-Brille gibt es z.B. bei www.3d-foto-shop.de für unter einem Euro, liegt alternativ aber auch immer mehr Zeitschriften und Videoschnittprogrammen bei.

Aber: Es gibt unterschiedliche Varianten, das Bild einzufärben. Färben Sie das Bild für das eine Auge komplett rot und das andere blau, ist natürlich keinerlei Farbreproduktion möglich.

Auf der Webseite von Peter Wimmer unter http://mitglied.multimania.de/stereo3d/anaglyphcomparison.htm finden Sie jedoch weitere Formeln zur Konvertierung, die zu einem besseren Ergebnis führen. Das Bild „Color Anaglyphs“ sieht zumindest auf dem ersten Blick hervorragend aus, betrachten Sie jedoch durch die 3D-Brille insbesondere knallrote Bereiche, "flimmern" diese unangenehm - schließlich sieht das eine Auge Rot und das andere Schwarz. Bei den „Half Color Anaglyphs“ sowie den „Optimized Anaglyphs“ ist der Rotanteil etwas reduziert, was zwar das Flimmern verringert, aber auch die Farbwiedergabe verfälscht. Dennoch gelten die „Optimized Anaglyphs“ zu dem derzeit Besten, was mit der Anaglyphen-Wiedergabe erreichen kann. Alternativ gibt es unter dem Begriff „ColorCode 3-D“ (www.colorcode3d.com) auch eine Brillen-Variante mit orange-tiefblauen Gläsern, aber auch hier lässt sich bei entsprechenden Flächen gleicher Farbe systembedingt das „Flimmern“ nicht verhindern. Dennoch ist die Anaglyphen-Wiedergabe nicht so schlecht wie ihr Ruf, vor allem, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis berücksichtigt.


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