Während die Anbieter nicht müde werden, die Vorteile und Sicherheit von Cloud Computing zu betonen, sorgen millionenfache Datenverluste bei den Anwendern für Skepsis gegenüber diesen Beteuerungen.
Seit Jahren versuchen die Anbieter von Cloud Computing, den privaten und geschäftlichen Anwendern ihre Lösungen schmackhaft zu machen. Sie versprechen vor allem niedrigere Kosten, größere Flexibilität und mehr Sicherheit. Die Cloud soll es uns allen ermöglichen, Dienste jederzeit und überall nutzen zu können – egal, ob auf dem Desktop im Büro, dem Smartphone, Tablet, oder auch jedem beliebigen Rechner auf der Welt.
Eines der dafür besonders gerne benutzten Argumente lautet, dass Industriegrößen wie Amazon, Google oder Microsoft ihre Rechenzentren wesentlich besser vor virtuellen und physischen Angriffen schützen können, als einzelne Unternehmen dies jemals könnten. Auch Interessenverbände wie der Bitkom und sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) blasen in dieses Horn. Sie betonen, dass gerade die für Deutschland so wichtigen innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen durch die Cloud eine Möglichkeit bekommen, ausfall- und einbruchssichere Rechenkapazitäten zu nutzen, ohne dafür ihr knapp bemessenes Kapital in teure Infrastruktur und Personal investieren zu müssen. Eine aktuelle BSI-Studie kommt zu dem Schluss, »dass Cloud-Technologien gerade für KMU konkrete Anwendungsszenarien bieten, mit denen die Unternehmen ein Stück mehr Informationssicherheit schaffen können«. Soweit die Theorie, doch die Praxis sieht anders aus.
Die Krux mit der öffentlichen Cloud beginnt bereits in den vermeintlich sicheren Rechenzentren der Anbieter selbst. Denn auch diese sind trotz Redundanz und mehrfachen Sicherheitsschleifen nicht vor Problemen gefeit, wie beispielsweise einige weitreichende Ausfälle bei Amazons Elastic Computing Cloud in den letzten Jahren gezeigt haben. In so einem Fall können plötzlich hunderttausende Kunden weltweit nicht mehr auf ihre produktiven Rechenkapazitäten und Daten zugreifen.