Und auch gegen digitale Angriffe, bei denen auch ein meist noch erheblich teurerer Datenverlust droht, sind die Clouds nur begrenzt gefeit. Deutlich zu sehen ist das auf der interaktiven Zeitleiste der größten weltweiten Datenschutzpannen des Web-Dienstes informationisbeautiful.net.
Galt eine Datenschutzpanne bei AOL, bei der von einem Mitarbeiter rund 92 Millionen Kundendaten gestohlen wurden, 2004 noch als eine Art Super-GAU der ITK, sind Vorfälle in dieser Größenordnung heute schon beinahe an der Tagesordnung. Und je weiter sich Cloud Computing durchsetzt, desto häufiger und größer werden auch die Daten-Unfälle, wie die Datengeschichte eindrucksvoll vor Augen führt. Seien es 76 Millionen gehackte Online-Accounts von Sonys Playstation-Nutzern (2011), 130 Millionen beim Bezahldienstleister Heartland gestohlene Kreditkartendaten (2009), oder auch 160 Millionen gestohlene Kundendaten von amerikanischen Handelsketten und Banken (2012) – mit wachsenden Datensammlungen sind auch den Datenverlustszenarien kaum mehr Grenzen gesetzt. Angesichts solcher Zahlen wirken 38 Millionen jüngst bei Adobe gestohlene Kundendaten beinahe schon wie »Peanuts«.
Dabei schafft sich die Cloud nicht nur durch die massenhafte Anhäufung von Datenschätzen ihre eigenen Feinde. Indem sie die Grenze zwischen privater und unternehmerischer ITK mit Möglichkeiten wie Bring Your Own Device verwischt, wächst auch die Anfälligkeit, durch das Fehlverhalten Einzelner weitreichende Schäden für viele zu verursachen. Das macht sie sowohl für Cyberkriminelle als auch für Geheimdienste und Wirtschaftsspione zu einem immer begehrenswerteren Ziel.