Die Software AG hat ihre Quartals- und Jahresprognose nach unten korrigiert und wird damit die Milliarde wohl erneut knapp verpassen. Einzig der Bereich Wartung weist aktuell eine positive Tendenz auf.
Die Software AG muss überraschend ihre Prognosen für das zweite Quartal sowie das gesamte Geschäftsjahr deutlich reduzieren. Statt dem ursprünglich erwarteten Umsatzzuwachs um etwa 15 Prozent soll der Jahresumsatz nun nur noch auf dem Vorjahresniveau von knapp unter einer Milliarde Euro (973 Millionen Euro) bleiben. Dabei erwartet das Unternehmen auch eine stagnierende operative Ergebnismarge (non-IFRS) von 26 bis 28 Prozent. Im Vorjahr hatte sie bei 26,8 gelegen. Das im zweiten Quartal erreichte operative Ergebnis reduzierte sich auf 45 Millionen Euro, was einer Umsatzrendite von 23 Prozent entspricht. 2013 war es bei 58,7 Millionen Euro gelegen. Das ausgewiesene EBIT (IFRS) wird laut Börsenmitteilung durch Einmaleffekte aus der Entkonsolidierung des SAP-Beratungsgeschäfts belastet und beträgt rund 25 Millionen Euro (2013: 44,4 Millionen Euro).
Wie die Software AG mitteilt, sei vor allem eine unvorhergesehene Zurückhaltung von Großkunden im Wachstumssegment Business Process Excellence (BPE) für die Korrektur der Prognosen verantwortlich. Statt des ursprünglich angepeilten deutlichen Wachstums erwirtschaftet das Unternehmen mit Software und Dienstleistungen zur Prozessoptimierung aktuell sogar weniger Umsatz als im Vorjahr. Im zweiten Quartal wurden in diesem Segment 85 Millionen Euro umgesetzt, 2013 waren es noch 91,4 Millionen Euro. Der Erlös durch den Verkauf von BPE-Softwarelizenzen ist von 42,8 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro gesunken. Positiv entwickelt sich dafür der Bereich Wartung. Im zweiten Quartal sind die BPE-Wartungsumsätze um 11 Prozent auf 52 Millionen Euro angewachsen. Im Vergleichszeitraum 2013 hatten sie bei 48,6 Millionen Euro gelegen. Für das Gesamtjahr erwartet die Software AG allerdings dennoch einen stabilen BPE-Umsatz auf Vorjahresniveau.
Ebenfalls zu den schwächelnden Geschäftsbereichen zählt das traditionelle Datenbankgeschäft mit Enterprise Transaction Systems (ETS). Der erwartete Rückgang von 75,8 Millionen Euro (2013) auf 56 Millionen Euro im zweiten Quartal liegt hier allerdings weiterhin im prognostizierten Korridor von 9 bis 16 Prozent weniger Umsatz in diesem Geschäftsbereich. Der Umsatz mit ETS-Softwarelizenzen ist sogar von 32,6 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro eingebrochen. Selbst bei der Wartung von ETS-Lösungen musste die Software AG im zweiten Quartal einen Rückgang von 43,1 Millionen Euro aus dem Vorjahr auf nunmehr nur noch 38 Millionen Euro hinnehmen.
Im Consulting-Geschäft verzeichnete die Software AG im zweiten Quartal einen Rückgang von 70,5 Millionen Euro auf 56 Millionen Euro. Als wesentlichen Grund für den Rückgang gibt das Unternehmen die Entkonsolidierung der SAP-Serviceaktivitäten an. Nach dem Verkauf des Geschäfts mit Drittlösungen in diesem Bereich will sich die Software AG zukünftig ausschließlich auf die Entwicklung, den Vertrieb und den Service eigener Produkte konzentrieren.