Test: Linux-Groupware-Lösunge

Starke Burschen

21. Oktober 2007, 12:48 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Open Xchange Express 6.2

In der Ausgabe 11-12/2007 hat Network Computing die Express-Variante von Open Xchange bereits vorgestellt. Der Hersteller fasst auf einer CD das Ubuntu-Betriebssystem mit der Groupware zusammen. Das erspart den Administratoren lästige Installationsprozeduren von nötigen Systempatches oder ungelösten Abhängigkkeiten. Zudem muss der Hersteller keine Anpassung auf verschiedene Distributionen vornehmen. Bei den Kerndiensten wie MTA und Datenbank verlässt sich Open Xchange auf die Linux-Standards wie Sendmail, Apache und Tomcat.

Die Software-Appliance installiert sich auf einem neuen Rechner oder in einer neuen Virtuellen Maschine nahezu selbsttätig und fragt dabei nur grundlegende Parameter wie eine IP-Adresse vom Administrator ab. Ab diesem Moment kommt der Systemverwalter nicht mehr mit der Linux-Konsole in Berührung. Alle weiteren Einstellungen verlaufen über das Web-Interface.

Dies ist auch das bevorzugte Front-End für den Anwender. Hier erlangt er Zugriff auf Mail, Kalender und Adressbücher. Die Ajax-Applikation verschafft den Anwendern auch Zugang zu den Gruppenordnern und den gemeinsam genutzten Dokumenten. Per POP/SMTP lassen sich reguläre Mail-Programme anbinden. Diese erhalten dann jedoch keinen Zugriff zu den Gruppenkalendern oder gemeinsamen Adressbüchern. Wer die Groupware-Features außerhalb des Web-GUI verwenden möchte, benötigt Microsoft-Outlook und den dazu passenden Oxtender. Dieses herstellereigene Plug-in verbindet Outlook mit den Groupware-Daten des Open Exchange-Servers.

Die lizenzierte Version der Groupware erhält automatische System- und Applikationsupdates. Zudem erhalten die registrierten Anwender den Outlook-Oxtender. Open Xchange offeriert auch eine kostenfreie Variante. Diese enthält den vollen Groupware-Funktionsumfang, allerdings nur über das Web-GUI. Oxtender und automatische Updates darf die freie Variante nicht einsetzen.

Open Xchange zielt auf kleine Netzwerke ab, welche auf den Clients Outlook oder einen Web-Browser verwenden. Der ersten Express-Version fehlen ein paar Funktionen wie der Import bestehender Adressbücher oder die Integration in ein LDAP- oder ADS-Verzeichnis. Gerade kleine Unternehmen werden das fehlende Fetchmail-Feature vermissen. Hier will der Hersteller mit einer der kommenden Versionen nachbessern.

Das GUI ist gut und übersichtlich gelungen, und der Administrator kann die Software-Appliance sehr simpel verwalten.


  1. Starke Burschen
  2. Open Xchange Express 6.2
  3. Starke Burschen (Fortsetzung)
  4. Starke Burschen (Fortsetzung)
  5. PostPath

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