CRN-Interview gebrauchte Software

Steigende Nachfrage im Business-Markt

16. Februar 2017, 17:41 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Enormes Wachstumspotenzial

CRN: Wo sehen Sie aktuell die größten Chancen und wo lauern aus Ihrer Sicht eventuell Risiken und Probleme im Markt?

Helms: Die großen Chancen liegen auch in Zukunft in dem extrem großen Marktpotenzial. Das grundlegende Problem liegt in der vermeintlichen Komplexität des Themas. Begriffe wie Nutzungsrecht, Nachweis, Lizenz, Virtualisierung etc. scheinen im ersten Moment sehr abstrakt. Im Zusammenhang mit der Marktmacht Microsofts brechen viele Marktteilnehmer wie Wettbewerber oder Kunden ein. Dann meiden sie lieber das Thema Gebrauchtsoftware oder interpretieren in die sehr klare Rechtslage Probleme, die es faktisch nicht gibt. Wir erleben das tagtäglich. Deshalb ist ein Schwerpunkt unseres Geschäfts inzwischen die Beratung hinsichtlich diverser Lizensierungskonzepte, die Auditbegleitung und eben Kostensenkungskonzepte im Gesamtkontext der Cloud oder Alternativlizensierungen.

CRN: Vergangenen Herbst gab es ausgerechnet unter den wenigen seriösen Anbietern einen großen Streit um einen Beschluss des OLG Hamburg bezüglich der Informationspflichten gegenüber Käufern, der sich eigentlich eher gegen Anbieter mit zweifelhaften ESD-Angeboten richtete. Inwieweit hat das Ihre Kunden und den Markt verunsichert?

Helms: Die Falschinterpretationen zu diesem Urteil haben natürlich Kunden verunsichert. Es ließ sich aber relativ schnell aufklären, dass dort völliger Unsinn verbreitet worden war. Inzwischen ist das auch wieder vergessen.

CRN: Konnte die Anzahl dieser unseriösen Anbieter im Nachgang des Urteils wenigstens reduziert werden?

Helms: Die Anzahl der unseriösen Händler kann dadurch nicht reduziert werden. Allerdings sehen sich diese Händler auch nicht als Gebrauchtsoftwarehändler. Diese „Händler“ glauben, auf eine sehr eigenartige Art legales Geschäft zu generieren, in dem sie einem Kunden über das Internet Lizenzkeys verkaufen, mit denen sich bestimmte Software aktivieren lässt. Der unwissende Kunde glaubt, dass er dadurch Software mit den einschlägigen Nutzungsrechten erworben hat. Lizenz- oder Aktivierungskeys haben aber juristisch nur sehr eingeschränkt mit dem Erwerb der Software zu tun.
Darüber hinaus haben diese im Internet angebotenen Keys häufig sehr fragwürdige Quellen, z.B. in Asien.


  1. Steigende Nachfrage im Business-Markt
  2. Enormes Wachstumspotenzial
  3. Schreckgespenst Software-Audit
  4. Zusatzgeschäft durch Dienstleistungen

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+